Adria Airways: Nach dem Streik folgt die Insolvenz?

Slowenische Airline stellt den Betrieb "vorübergehend" ein

Nach den Streik-Ankündigungen scheint die finanzielle Grundlage bei Adria Airways zu bröckeln. pixabay
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    Sie ist die dritte insolvente Airline in einer Woche. Anders als Condor wird sie wohl nicht vom Staat gerettet. Zu den Hintergründen:

    Insolvenz hatte sich bereits angekündigt

    Als wir Anfang September von dem Streik der Adria Airways-Mitarbeiter berichteten, hatte es sich schon leicht angedeutet, nun ist es gewiss: Die slowenische Fluggesellschaft hat ihren kompletten Flugbetrieb eingestellt. Lediglich ein Flug von Ljubljana zurück nach Frankfurt fand am 25. September noch statt. In der Nacht zuvor, vom 24. auf den 25. September, hatte das Management die vorübergehende Einstellung sämtlicher Geschäfte und damit verbunden das Grounding sämtlicher Maschinen bekannt gegeben. Ob die Betriebseinstellung wirklich nur vorübergehend ist, darf stark bezweifelt werden. Denn schon Anfang des Monats hatte die Unternehmensführung händeringend nach einem Investor für die angeschlagene Airline gesucht.

    Der Insolvenz-Grund: Die Leasingraten für die Jets

    Adria Airways hatte einen Teil seiner Jets geleast. Nachdem sie offensichtlich mit den Leasingraten im Rückstand waren, verlängerte die Betreiberfirma die Leasingverträge nicht mehr. Somit steht Adria Airways ohne Bombardier CRJ-Jets da. Nun ist die Unternehmensführung weiter auf der Suche nach neuem Kapital, mit dem sie ihre Flotte wiederbeleben kann. Auf der Webseite der Fluggesellschaft heißt es: „Das Unternehmen sucht derzeit intensiv nach Lösungen in Zusammenarbeit mit potenziellen Investoren.“. Wie wird der Flughafen in Ljubljana nun damit umgehen? Ein Großteil der Flüge, die hier starten und landen, wird von Adria Airways organisiert und durchgeführt. Es stellt sich auch die Frage, wer die Flugverbindungen übernehmen wird.

    Codesharing-Partner haben das Nachsehen - deutsche Flugverbindungen fallen aus

    Besonders für seine Codesharing-Partner ist die Einstellung des Flugbetriebes, ob vorübergehend oder nicht, sehr ärgerlich. So sind vor allem Fluggesellschaften wie Lufthansa , Swiss und SAS Scandinavian Airlines vom Grounding der Adria Airways Jets betroffen – Für sie flog die slowenische Fluglinie von München und Frankfurt aus nach Ljubljana, Pristina und Tirana. Die Swiss hatte auch einen Wet-Lease-Vertrag mit Adria Airways für die Flugverbindung Zürich - Lugano. Durch die Einschränkungen für die Codesharing-Partner sind diese Woche auch innerdeutsche Flugverbindungen von Flugausfällen betroffen, z.B. auf der Strecke Berlin - Saarbrücken. Luxair nutzte bisher für diese Verbindung Ressourcen von Adria Airways.

    Keine Rettung durch Staatskredit in Sicht

    Auch wenn die bereits 1961 gegründete Airline sich früher in Staatsbesitz befand, ist eher unwahrscheinlich, dass der slowenische Staat einen Kredit oder Darlehen zur Überbrückung an Adria Airways bewilligen wird. Dieses Glück wurde Condor fast zur selben Zeit zuteil, als Adria Airways seine vorübergehende Pause bekannt gab. Der Condor Flugdienst erhält nun einen Überbrückungskredit der deutschen Regierung, ähnlich wie Air Berlin seinerzeit. Die wiederum haben nach ihrer Insolvenz vor zwei Jahren nun dieses Darlehen an den deutschen Staat zurückzahlen können. Laut dem Leasingunternehmen STA soll Adria Airways Schulden in Höhe von 60 Millionen Euro haben.

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