Flugausfälle wegen Pilotenmangel
Japanische Fluggesellschaft muss wegen Personalengpass Flüge absagen
- 7. Juni 2019
- 5 Jahre, 6 Monate alt
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Jetstar Japan – eine eher kleine Fluggesellschaft
Fachkräftemangel kennt man in Deutschland aus einigen Branchen – vorrangig aus sozialen Berufen und dem Gesundheitswesen. Auch Japan kämpft schon einige Zeit mit dem Arbeitskräftemangel in Gastronomie, Pflege und Bauindustrie. Doch während sich in Deutschland der Personalmangel auf die Fluglotsen beschränkt, sind es in Japan die Piloten, die zahlenmäßig unterliegen. Das ist neu für den Inselstaat. Wie ist es dazu gekommen? Und warum hat die Fluggesellschaft nicht schon früher reagiert?
Jetstar ist eine vergleichsweise beliebte Billigfluggesellschaft und ein Ableger der Billigflug-Tochter von Quantas in Australien. Neben Quantas sind auch die Mitsubishi Corporation und Japan Airlines an dem Flugunternehmen beteiligt. Sie ist mir Ihrer Flottengröße von 25 Maschinen eine eher kleine Fluglinie und fliegt von zwei Drehkreuzen aus 18 Ziele im asiatischen Raum an. Sehr wahrscheinlich ist ihre vergleichsweise geringe Kapazität an die Flugausfällen mit Schuld.
Personalmangel führt zu Flugausfällen – Wie das?
Erst am dritten Juni gab die Fluglinie bekannt, diesen Monat 70 Flüge streichen zu müssen. Das kam auch für sie sehr überraschend. Offensichtlich ist eine unglückliche Verkettung von Ereignissen dafür verantwortlich. Da die Airline eben nicht über riesige Kapazitäten verfügt, mussten im vergangenen April und Mai viele Piloten einige Überstunden machen, da ein großer Teil der Kollegen krankheitsbedingt ausfiel. Vor allem wegen der sogenannten verlängerten "Golden Week" sammelten sich bei den übrig gebliebenen Piloten von Jetstar Japan die Überstunden an. Die Golden Week, eine Reihe aufeinander folgender Feiertage, ist ein wichtiger Bestandteil des japanischen Ferienkalenders und Hauptreisezeit in Japan. Dementsprechend wichtig ist dieser Zeitraum für das Jahresgeschäft der Airlines.
Flüge fallen aus, weil Piloten Überstunden abfeiern
Diese in den letzten beiden Monaten angesammelten Überstunden muss Jetstar Japan jetzt den betroffenen Piloten ausgleichen. Dass Ihnen dadurch so viel Personal fehlt, dass sie den Flugplan für diesen Monat nicht einhalten können, fiel Jetstar erst zu Monatsbeginn auf. Die japanische Arline verhält sich jedoch vorbildhaft und jedem der betroffenen Fluggäste als Entschädigung einen Alternativflug organisiert. In einer Pressemitteilung entschuldigte sie sich darüber hinaus für die Unannehmlichkeiten und versprach zukünftig das die Schichtplanung der Piloten besser zu gestalten, sodass sich so ein Engpass nicht wiederholt. Ob sie das jedoch einhalten wird, ist fraglich, da es in den letzten beiden Jahren immer wieder zu Flugausfällen wegen Personalmangels kam. Damals übernahm die Fluggesellschaft AirDo die Flüge von Jetstar Japan.
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