Germanwings: War der Streik wirklich gerechtfertigt?
Mehr als 70 ausgefallene Flüge am Neujahrstag
- 3. Januar 2020
- 4 Jahre, 9 Monate alt
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Streik über Silvester und Neujahr
Die Passagiere mussten während des dreitägigen Streiks der Germanwings Flugbegleiter einige Einschränkungen hinnehmen. In der Zeit von Montag bis Mittwoch sind insgesamt mehr als 200 Flüge ausgefallen. Bereits am ersten Streiktag waren es mehr als 60 Flüge. Seit Donnerstag befinden sich die Flugbegleiter wieder im Dienst.
Der Konflikt zwischen Lufthansa und UFO dauert an
Der Flugbetrieb von Germanwings und der Lufthansa-Tochter Eurowings soll künftig zusammengeschlossen werden. Die Gewerkschaft UFO um Vizechef Daniel Flohr, kritisiert dieses Vorhaben in einigen Punkten jedoch scharf. Es fehle an klaren Perspektiven für den Flugbetrieb. Hierbei stehen besonders die Teilzeitregelungen für die 22.000 Kabinenmitarbeiter in der Kritik. Germanwings hatte zunächst angeboten, die Tarifregelungen der Lufthansa zu übernehmen, was die Gewerkschaft allerdings ablehnte. Die Gewerkschaft fordert eigene Tarifregelungen für die Mitarbeiter. Nachdem die UFO zwischenzeitlich sogar mit einer Verlängerung des Streiks gedroht hatte, wurde er wie geplant nach Neujahr beendet. Um den ersten Streik im Rahmen dieses Konflikts handelte es sich hierbei allerdings nicht. So gab es in den vergangenen Monaten bereits Warnstreiks weiterer Lufthansa-Töchter, sowie einen Streik der Kerngesellschaft Lufthansa.
Eurowings-Chef hält den Streik nicht für angebracht
Eurowings unterstützt diesen Arbeitskampf offiziell nicht. Der Chef der Fluggesellschaft, Francesco Sciortino, hat sich jüngst in dieser Sache geäußert. Er teilte mit, dass im Jahr 2019 fast alle Teilzeitwünsche der Mitarbeiter berücksichtigt und realisiert werden konnten. Lediglich elf Anträge auf Teilzeit seien in dieser Zeit abgelehnt worden. Ein dreitägiger Streik auf dieser Grundlage sei nicht nachvollziehbar. Laut einer Eurowings-Sprecherin sei es trotz Streik gelungen, mehr als 85 Prozent der insgesamt 1200 für Montag bis Mittwoch angesetzten Flüge, wie geplant durchzuführen. Die von den Ausfällen betroffenen Passagiere seien über andere Transportmittel an ihr Reiseziel gelangt.