Lufthansa zieht Klage im Streit mit UFO zurück

Kommen Airline und Gewerkschaft doch zu einer Einigung?

Wenn die Crews bei Lufthansa wieder streiken, bleibt die Kabine leer. pixabay
Inhaltsverzeichnis
    Der Tarifstreit der Gewerkschaft der Flugbegleiter UFO und Lufthansa zeiht sich jetzt schon über ein Jahr. Inzwischen erkennt Lufthansa die Gewerkschaft zumindest als Verhandlungspartner an.

    Tarifeinigung geplatzt, aber Klage zurückgezogen

    Im August standen die Zeichen zwischen der größten europäischen Fluggesellschaft Lufthansa und der Gewerkschaft der Flugbegleiter UFO auf Sturm. Die Tarifverhandlungen liefen schon seit 2018, ohne dass eine Einigung in Sicht gekommen wäre. Dabei wähnten die Flugbegleiter sich Anfang Juni 2019 schon ihrem Ziel im Tarifstreit nahe. Im Fall der Tochterfluggesellschaft Eurowings waren bereits neue Tarifverträge ausgearbeitet und hätten nur noch unterzeichnet werden müssen. Doch aufgrund der Korruptionsvorwürfe gegen den ehemaligen UFO-Vorstand Nicoley Baublies, den damit verbundenen internen Machtkämpfen innerhalb der Gewerkschaft und den nötigen Vorstandswechsel weigerte sich Lufthansa, UFO als Verhandlungspartner im Tarifstreit anzuerkennen. Der Vorwurf seitens Lufthansa lautete, der neue Vorstand der UFO sei nicht ordnungsgemäß gewählt worden und besitze daher keine Verhandlungsbefugnis. Die Gewerkschaft ihrerseits warf der Airline mit diesem Schritt taktisches Kalkül vor, um weiter an den alten Tarifbedingungen festhalten zu können und zettelten Ende Juni einen großflächigen Streik an. Die Klage der Lufthansa gegen die Gewerkschaft im August dieses Jahres war dann der Höhepunkt des Zerwürfnisses zwischen beiden Parteien. Die Fluggesellschaft hatte beim Hessischen Landesgericht beantragt, den Gewerkschaftsstatus von UFO zu überprüfen.

    Nun hat Lufthansa am Montag die Klage doch wieder zurückgezogen. Als „Signal der Deeskalation“. Man wolle „neue Lösungsräume in einer schwierigen, festgefahrenen Situation eröffnen“, so Detlef Kayser, Vorstandsmitglied bei Lufthansa. Das wird auch dringend nötig, wenn die Airline weitere Streik-Wellen, wie zuletzt im Oktober vermeiden will. Die letzten Vereinbarungen im Tarifstreit waren Mitte November 2019 geplatzt, da Lufthansa-Chef Spohr ein vorher von beiden Parteien ausgehandeltes Angebot wieder vom Tisch nahm. Die Gründe hierfür sind nicht bekannt. Weiteren Rechtsstreitigkeiten, die nur bestimmte Personen, wie zum Beispiel Nicoley Baublies betreffen, will die Lufthansa weiter nachgehen.

    Neue Streiks für Adventszeit angekündigt

    Aufgrund der geplatzten Schlichtung im Tarifstreit hatte UFO in der letzten Woche neue Arbeitskämpfe für die Adventszeit 2019 angekündigt. Wer über die Weihnachtszeit verreisen will, sollte sich daher vorher genau informieren, ob sein Flug auch stattfindet. Wir halten Sie an dieser Stelle natürlich auf dem Laufenden. Bis zum 28. November hat Lufthansa noch Zeit einzulenken. Ansonsten bereiten die Flugbegleiter neue Streiks vor. Beim letzten Mal, als das Kabinenpersonal die Arbeit niederlegte, waren rund 1.500 Flüge mit mehr als 200.000 Passagieren allein bei der lufthansischen Kernfluggesellschaft (also ohne Tochterunternehmen) vom Flugausfall betroffen. Die Airline befindet sich also in Zugzwang.

    Express-Entschädigung bei Flugstörung

    1. Entschädigung prüfen

      Erfahren Sie mit unserer kostenlosen Prüfung, ob eine Express-Entschädigung in Ihrem Fall möglich ist. Ihr Recht gilt bis zu 3 Jahre rückwirkend.

    2. Fall übergeben

      Vervollständigen Sie Ihre Informationen und übergeben Sie uns Ihren Fall in wenigen Minuten bequem online.

    3. Wartezeit

      Wir zahlen innerhalb von 24 Stunden nach Auftragsbestätigung an Sie aus. Das beste daran: Sie dürfen das Geld behalten – egal, wie der Fall später ausgeht.