Nachhaltig in den Urlaub - Aber wie?

Was sind Green Destinations und warum sind sie nachhaltig?

Green Destination - wohin gehts? pixabay
Inhaltsverzeichnis
    Für manche Reiseziele muss man das Flugzeug nehmen, anders geht es nicht. Dann sollte die Reise sich aber auch lohnen - der Umwelt und dem Klima zuliebe. Wohin soll die Reise also gehen?

    Was sind Green Destinations?

    Auf diese Frage gibt es zwei Antworten: Einerseits ist die Green Destinations Foundation eine Non-Profit-Organisation, die sich für nachhaltigen Tourismus einsetzt. Die Gründer der Organisation stellten sich folgende Frage: Wie können wir sehenswerte und besondere Orte, beliebte Reiseziele einem möglichst großen Publikum von Reisenden zugänglich machen und gleichzeitig den Ort und seine Umwelt schützen und erhalten, so dass auch noch Generationen nach uns diesen Ort besuchen können? - Deswegen haben sie ein Netzwerk von Unternehmen, Organisationen und wissenschaftlichen Institutionen aufgebaut, die entweder im Tourismus-Bereich tätig sind oder sich mit Umwelt- und Klimafragen auseinandersetzen. Dieses Netzwerk erarbeitet Standortkonzepte, um viel besuchte Orte nachhaltiger zu gestalten. Dazu gehört auch, dass diesen Orten geholfen wird, besser mit einer großen Zahl von Reisenden umzugehen, ohne dass der Tourismus zur Belastung wird.

    Reiseziele, die diese Konzepte erfolgreich umsetzen, bekommen das Green Destinations Zertifikat. Das heißt Green Destinations sind auch und vor allem Orte, die sich durch einen umweltbewussten und nachhaltigen Umgang mit Touristen auszeichnen. Sie haben die Balance zwischen Zugänglichkeit und der Erhaltung eines sehenswerten Ortes gemeistert und lohnen sich daher aus Sicht der Green Destinations Foundation umso mehr für einen Besuch, wenn es Ihnen wichtig ist, nachhaltig zu reisen.

    Die Idee: Nachhaltig gestaltete und organisierte Reiseziele

    Mit diesem Netzwerk geht die Green Destinations Foundation gegen den eher zerstörerischen Massentourismus vor, indem sie beispielsweise Städten mit einer hohen Besucheranzahl Chancen aufzeigen, mit diesem Besucheransturm umzugehen. Die Idee hinter dem Konzept ist, dass beispielsweise eine nachhaltig operierenden Stadt mehr respektvolle, weil selbst nachhaltig agierende Touristen anspricht. Diese sind eher geneigt dorthin zu reisen, wo nachhaltig und bewusst mit dem Kulturerbe oder besonderen Orten der Natur umgegangen wird. Somit floriert das Reisegeschäft dieser Stadt bzw. dieses Reiseziels ohne Natur oder die Bevölkerung zu belasten. Das dient der Motivation und sorgt gleichzeitig für die Erhaltung des Reiseziels und seiner sehens- sowie schätzenswerten Orte. Es ist also ein langfristig angelegtes Geschäft, bei dem im Prinzip alle gewinnen.

    Der Beweis von Nachhaltigkeit: Die Werte von Green Destinations

    Die Unternehmenswerte der Non-Profit-Organisation können zum Konzept passend mit GREEN zusammengefasst werden. Das steht für folgende Themen:

    G – Genuine & Authentic – Echt & Authentisch: Die Lebenswelt der Bevölkerung eines Ortes soll auf jeden Fall erhalten werden. Das bezieht sich auf den Alltag, die lokale Tradition und das kulturelle Erbe der Menschen.

    R – Responsible – Verantwortlich: Bei diesem Punkt geht es der GDF vor allem um den Schutz vor Missbrauch, Ausbeutung und der Verletzung von Menschenrechten für die lokale Bevölkerung. Die Menschen sollen nicht negativen Folgen einer sich immer weiter globalisierenden Marktwirtschaft zum Opfer fallen.

    E – Economicly sustainable – Wirtschaftlich nachhaltig: Das Leben an Green Destinations soll nicht vom Tourismus abhängig werden, sodass andere nicht unbedingt touristische Regionen nicht verarmen oder sich Ballungsgebiete um typische Reiseorte bilden. Die lokale Wirtschaft soll gestärkt und auch Geschütz werden. Insofern geht dieser Punkt mit dem der Verantwortlichkeit Hand in Hand.

    E – Environmentally sustainable – Umweltschonend: Nicht nur die Beschäftigung, auch die Gesundheit der Menschen gilt es zu sichern. Dazu gehört die ausreichende Versorgung mit Medikamenten und medizinischer Versorgung. Aber auch das Engagieren für die eigene Umwelt und ein Bewusstsein für dieselbe fallen unter diesen Punkt.

    N – Nature & Scenery – Natur & Landschaft: Hier geht es um den Schutz und die Sicherheit von Tier- und Pflanzenwelt eines Reiseziels im Besonderen. Der Fokus liegt vorrangig auf der Erhaltung der Landschaft sowie der Lebensräume und Ökosysteme. Auch die Einschränkung und das Verbot von tierquälenden Praktiken zu touristischen Zwecken fällt hierunter.

    Wie gewährleistet Green Destinations die Nachhaltigkeit eines Reiseziels?

    Die Foundation hat mit seinem Netzwerk ein Zertifizierungsprogramm entwickelt, das Daten von 2.000 Reisezielen aus 190 Ländern weltweit auswertet. Das ergibt 100 verschiedene Indikatoren, über die die Qualität eines Reiseziele in Bezug auf die fünf oben aufgeführten Punkte beurteilt wird. Am Ende ergibt sich aus den Indikatoren eine Gesamtbewertung auf einer Skala von 1 -10.

    Folgende Kategorien bestimmen die Zertifizierung:

    - Angebot und Interesse einer Destination

    - Natur und Landschaft

    - Umwelt und Klima

    - Kultur und Tradition

    - Wohlergehen der Bevölkerung

    - Umgang mit Tourismus/ Gastfreundschaft

    Hat eine Destination Interesse, an dem Zertifizierungsprogramm teilzunehmen, wird eine Art Standortanalyse vorgenommen. Ist die Auswertung dieser Analyse positiv erhält die Destination das Green Destinations Zertifikat, mit dem sie zukünftig werben kann. Auch kann das Programm Marketingmaßnahmen durch das Netzwerk beinhalten. 120 Destinationen aus über 60 Ländern weltweit arbeiten bereits mit der GDF zusammen.

    Die Top 100 Sustainable Destinations - Verleihung in Berlin

    Außerdem werden seit zwei Jahren jährlich die Global Top 100 in Bezug auf Nachhaltigkeit gekürt. Eine Art Wettbewerb der grünsten Reiseziele und -gebiete sozusagen. Die Destinationen können sich bewerben und werden von Tourismus-Organisationen bewertet. Die Erfolge einzelner Reiseziele werden so bekannt gemacht und das Wissen und die Konzepte dazu zur Verfügung gestellt, damit noch mehr Standorte davon profitieren können. Dabei werden auch oft Reiseziele belohnt, die noch nicht in einem umfassend Maß nach den Kategorien der GDF als nachhaltig gelten, aber auf einem guten Weg sind und vielversprechende Maßnahmen gestartet haben.

    Das letzte Mal wurden die Ehrungen für die nachhaltigsten und grünsten Reiseziele für 2018 im März dieses Jahres in Berlin verliehen. So wurde unter anderem die slowenische Hauptstadt Ljubljana als beste Stadt und Portugal als bestes europäisches Land gekürt.

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