Cathay Pacific: Chef reicht seinen Rücktritt ein

Erst letzte Woche wurden Mitarbeiter der Cathay Crew suspendiert, die in die Proteste in Hongkong verwickelt waren. Zwei Piloten wurden in Folge dessen sogar ganz gekündigt. Der Druck seitens der chinesischen Regierung führte nun dazu, dass die Fluggesellschaft Hongkongs mehrere Führungspositionen austauschte. Vergangenen Freitag (16. August 2019) teilte die Airline der Hongkonger Börse den Rücktritt Rupert Hoggs mit. Als CEO der Hongkonger Fluggesellschaft übernehme er damit die Verantwortung im Rahmen der Anti-Regierungsproteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Auch der Vertriebschef Paul Loo trat von seinem Posten zurück.

Aufgrund der jüngsten Ereignisse sei der Ruf der Fluggesellschaft angekratzt worden. Regierungskritische Demonstranten hatten in den letzten Wochen den internationalen Flughafen Hongkong blockiert. Mitarbeiter von Cathay Pacific hatten sich an den Protesten beteiligt und sich nicht loyal gegenüber dem Unternehmen gezeigt. Allgemein würden Unternehmen in Hongkong zunehmend unter Druck geraten, die Führung in Peking zu unterstützen. Ein neues Management soll nun das Vertrauen in die Marke in Bezug auf die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Fluggesellschaft wieder herstellen. Der Chef der Hong Kong Aircraft Engineering Company, Augustus Tang, übernimmt die Position des Briten Rupert Hogg.

Chinas Flugaufsichtsbehörde hatte die Fluggesellschaft bereits auf Inlandsflügen benachteiligt, indem die an den Protesten beteiligten Mitarbeiter nicht mehr auf Flügen zu chinesischen Zielen eingesetzt werden durften. Chinesische Staatsunternehmen wollten die Airline vollkommen boykottieren und Angestellte sollten zu anderen Fluggesellschaften wechseln. Zusätzlich beendete die größte Bank Chinas die Zusammenarbeit mit Cathay Airways, was einen Abfall der Aktie auf ein neues Zehn-Jahres-Tief bewirkte. Die Kritik Chinas und der politische Druck wurde allgemein so groß, dass sich der CEO zu einem Rücktritt gezwungen sah.