Ende für den Airbus A380

Der europäische Flugzeugbauer Airbus stellt Herstellung bis 2021 ein

Größtmöglicher Luxus und Komfort beim Fliegen : Airbus A380 Compensation2Go Magazin
Inhaltsverzeichnis
    Der Superjumbo A380 von Airbus ist seit dem 14. Februar 2019 Geschichte. Der größte Passagierjet der Welt war bei den Fluggästen sehr beliebt.

    Produktionsstopp des Airbus A380

    Der Konzern teilte am 14. Februar 2019 mit, dass es keine Grundlage für eine Fortsetzung der Produktion gibt, obgleich man stark um die Gewinnung weiterer Airlines als Kunden bemüht war. Konkreter Auslöser der Entscheidung für die Einstellung in der Herstellung des Superjets war die Abbestellung von 39 Flugzeugen des Airbus A380 von der Airline Emirates. Doch das war nur die Spitze des Eisberges: Grundsätzlich rechnete sich der A380 kaum für die Fluggesellschaften. Die Maschine verbrauchte aufgrund ihrer vier Triebwerke deutlich mehr Kerosin als Flieger mit zwei Triebwerken.

    Das Problem

    Hinzu kommt das größenbedingte Gewicht des Modells. Wer nahezu 1000 Passagiere befördern will, muss dafür den entsprechenden Platz schaffen. Außerdem brauchten die Fluglinien für den Betreib von Airbus A380 spezielle Gates, lange Start- und Landebahnen und breite Rollwege. Dies verursachte zusätzliche Kosten, die es sonst mit einem anderen Flugzeugtypus nicht gäbe. Ganz offensichtlich führten gerade die letzteren Punkte zur Unattraktivität des Modells für Fluggesellschaften. Im harten, kostenorientierten Konkurrenzkampf der Airlines, kann es sich keiner leisten unwirtschaftlich zu arbeiten. Der A380 hatte hohe Kosten, die sich nur rentierten, wenn er nahezu komplett ausgebucht ist. Das war aber aufgrund seiner Größe nur auf wenigen Flugwegen der Fall, sodass die Fluggesellschaften kaum Einsatzorte fanden.

    Falsche Marktanalyse in den 1990ern

    Letztlich geht dieser Umstand auf eine Fehleinschätzung von Airbus in den 90ern zurück. Man hatte damals zwar richtig angenommen, dass die Passagiermengen steigen würden, aber auch auf ein Hub-To-Hub-System gesetzt. Das bedeutet, dass es viele Flugstrecken zwischen den großen Flughäfen gibt, von denen dann zentral die kleineren Flughäfen lokal angeflogen werden. Das hieß konkret: Viele Flüge mit mindestens einem Zwischenstopp.

    Aktuelle Situation des Flugverkehrs

    Tatsächlich aber erweiterte sich das Flugstreckennetz um mehr Direktflüge zu Flughäfen in kleineren Städten. Das bedeutet, mehr Flüge zwischen kleineren Flughäfen mit geringerer Auslastung. Dafür non-stop, keine Zwischenlandung. Das steht dem Konzept des Airbus A380 entgegen, der auf eine konstante, begrenzte Anzahl von Start- und Landeerlaubnissen auf den etablierten Drehkreuzen des Flugverkehrs setzte. Folglich setzten auch ein Großteil der Fluggesellschaften auf kleinere Maschinen wie den Airbus A350. Die besitzen nur zwei Triebwerke anstatt vier. Ein weiterer Grund für das Produktionsende der Airbus-Maschine bestand darin, dass Triebwerkhersteller Rolls Royce nicht in eine notwendige Weiterentwicklung der Triebwerke zwecks Kerosineinsparung investieren wollte.

    Bilanz des Super-Jets

    Mit nur 14 Jahren Produktionslaufzeit ist der Airbus A380 noch eins der jüngeren Modelle. Zum Vergleich: Das vergleichbar große Modell Boeing 747 feiert dieses Jahr 50. Jubiläum. Insgesamt wurden 250 Maschinen an 14 Airlines verkauft, inklusive der, die noch bis 2021 gebaut werden. Der Verlust von 463 Mio. € für die Produktion trifft weniger den Konzern selbst, der sich mit vollen Auftragsbüchern für den A350 retten kann, sondern mehr die Investoren für die Produktion. Genauer gesagt, trifft es die Staatsdarlehen, die Deutschland, Frankreich und Spanien Airbus gewährt hatten. Und damit den Steuerzahler, der nun für die fehlgeschlagene Marktanalyse von Airbus aufkommt. Dass das Projekt ein Risiko sein wird, war allen bewusst. Auch Konkurrent Boeing warnte Airbus vor den finanziellen Herausforderungen, da es nur einen sehr kleinen Markt für derartige Großraumflieger gäbe.

    Neue Perspektiven durch A380-Pleite

    Aus dieser Sicht war dieses Ereignis eine unerwartete Überraschung und ein Beweis dafür, dass das Geschäft im Flugverkehr sich im Allgemeinen auf unberechenbare Weise weiterentwickelt. Trotzdem sieht die Geschäftsführung von Airbus in dem Bau des Airbus A380 immer noch eine positive Entscheidung. Wie der Nachfolger in der Geschäftsführung von Airbus mitteilte, konnte der europäische Flugzeughersteller durch die Produktion des Airbus A380 wichtige Erfahrung gewinnen, die er profitabel bei der Herstellung neuer Flugzeugmodelle einsetzen kann. Beim neuen Flugzeugtypus A350 werden die Anwendung von Verbundwerkstoffen und die Gestaltung des Cockpits dem Superjumbo A380 ähnlich sein.

    Der Airbus A380 – eine Chronologie

    Der erste Airbus A380 hob nach mehreren zeitlichen Verschiebungen zum ersten Mal am 27. April 2005 ab. Das Flugzeug verfügt über eine Kapazität von bis zu 853 Flugsitzplätzen in einer Ein-Klassen-Bestuhlung und ist der größte Passagierflieger aller Zeiten. Die erste Auslieferung geschah im Oktober 2007, an den Kunden Singapore Airlines. In diesem Airbus A380 wurden 471 Sitzplätze in drei Klassen eingebaut. Drei weitere A380 wurden ebenfalls an die Fluglinie aus Singapur abgegeben. Im Juli 2008 bekam die Fluggesellschaft Emirates ihren ersten A380. Dann folgten die Auslieferungen an die australische Fluglinie Qantas und an die deutsche Lufthansa, deren Airbus A380 zum ersten Mal 2010 den Flug startete.

    Besonderheiten des Airbus A380: Komfort und Platz

    Neben seinen vier Triebwerken und seiner imposanten Größe konnte das Flugzeug vor allem mit inneren Werten punkten: Über alle Klassen hinweg stand den Passagieren viel Platz im Innenraum zur Verfügung. Mehrere Airlines statteten ihre Flieger zusätzlich mit Luxus-Gimmicks aus: Singapore Airlines ließ First-Class-Suiten einbauen – abschließbare Kabinen mit Doppelbett in der ersten Klasse. Andere installierten eine geräumige Bar in der Business-Class, einen Duty-Free Shop oder eine OnBoard Lounge. Dadurch eignete sich das Modell gut als Aushängeschild für die Airlines und als Symbol für Luxus im Luftverkehr. Daher wird die Maschine wohl auch weiterhin Gast an den Flughäfen sein, auch wenn die Produktion 2021 eingestellt wird.

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