Eurowings verärgert gleich zwei Promis in einer Woche

Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat es sich diese Woche mit gleich zwei Prominenten verscherzt. Als Anfang der Woche Farid Bang (33) seinen Flug von Düsseldorf nach Ibiza antreten wollte, wurde ihm von dem Bodenpersonal der Billigfluggesellschaft das Boarding verweigert, weil er angeblich zwei Minuten zu spät am Gate erschienen sei. Dabei sei er, nach eigener Aussage, nicht aufgerufen und auf das Schließen des Gates hingewiesen worden sein. Doch es half weder Promi-Status noch Diskutieren – Farid Bang wurde vom Flug ausgeschlossen. Die Boarding-Zeiten sind verbindlich und gelten für alle Fluggäste. Soweit, so gut. Doch was dann geschah, setzt dem Ganzen die Krone auf.

Eurowings begründet den Ausschluss des Rappers damit, dass die zwar kleine Verspätung von Farid Bang sich zu größeren Flugverspätungen aufsummieren könnte, auch wenn es nur zwei Minuten sind. Denn im Anschluss könnte die Maschine auf dem nächsten Flug durch die Verzögerung ihren Start-Slot verlieren und könnte dann womöglich erst mit einer bis zwei Stunden Verspätung starten. Soweit ist die Erläuterung der Billigfluggesellschaft noch nachvollziehbar. Doch was sie nicht bedacht haben: Wenn sie den Musiker nicht in das Flugzeug lassen, müssen sie seinen Koffer wieder heraus holen. Das führte dann in der Folge zu einer Verspätung bereits für diesen Flug. Hat das Flugpersonal nicht mitgedacht? Und wo steckt der Koffer?

Tatsächlich waren es nicht die zwei Minuten Verspätung, die Grund für die Verweigerung des Boardings waren, sondern eine Überbuchung des Fluges. Da er einer der letzten Passagiere war, die einchecken wollten, wurde er vom Personal nicht mehr an Bord gelassen. Da die Fluggesellschaften im Fall einer Überbuchung zu Ausgleichszahlungen für die entstandene Flugverspätung verpflichtet sind, kann man vermuten, dass das Personal deswegen dem Rapper die Schuld in die Schuhe schieben wollte. Der Koffer ist im Anschluss auch noch verloren, so hatte Farid Bang gleich doppelt Pech. Kein Flug, kein Koffer. Letzter sorgte dann in den sozialen Medien ordentlich für Aufsehen – der Koffer bekam seine eigene Instagram-Seite.

Ebenfalls von Gepäckverlust betroffen waren viele Fluggäste, die diesen Mittwoch über den Flughafen Düsseldorf (DUS) reisten. Ein technischer Fehler in einer Steuerungsanlage sorgte dafür, dass eine Gepäckanlage ausfiel und 2.500 Koffer und Taschen verloren gingen. Unter anderem der des dreifachen Wimbledon-Gewinners Boris Becker. Der war ebenfalls mit Eurowings geflogen und ärgerte sich mit vielen anderen Reisenden über den zeitweiligen Gepäckverlust und die Unkoordiniertheit des Personals des Billigfliegers. Offensichtlich hielt man es nicht für notwendig, die Passagiere über die Umstände ihres Gepäckverlustes aufzuklären. Viele mussten ohne Gepäck in den Urlaub. Inzwischen funktioniert die Gepäckanlage wieder und die betroffenen Koffer werden nachgeliefert.

Noch bevor die Gepäckanlage ausfiel, kam es bereits am Morgen desselben Tages zu einer im Vergleich kleinen Panne, die große Folgen nach sich zog: Eine Gruppe von Reisenden öffnete per Notfallknopf eine Sicherheitstür, um in den Warte-Bereich für das Boarding zu gelangen. Normalerweise muss man erst durch die Sicherheitskontrollen, um in dieses Areal zu gelangen. Das Gleiche war bereits vor einigen Wochen am Flughafen Halle/ Leipzig geschehen. Mit dem Drücken des Notfallschalters wurde der Alarm ausgelöst und die Bundespolizei alarmiert. Etwa 1.000 Passagiere, die schon durch die Sicherheitsschleusen gegangen waren, aber bei denen das Boarding noch nicht abgeschlossen war, mussten erneut durch die Sicherheitskontrollen. Nach ca. 45 Minuten konnte wieder der normale Betrieb aufgenommen werden. Jedoch kam es durch die Unterbrechung anschließend zu zahlreichen Flugverspätungen, die sich im Laufe des Tages durch die extrem hohe Auslastung des Luftverkehrs zu mehrstündigen Flugverspätungen aufsummierten.

Laut europäischer Fluggastrechte-Verordnung sind die Fluggesellschaft mit Sitz in der EU zu Ausgleichszahlungen bei Überbuchung und Gepäckverlust verpflichtet - also bei Umständen, die die Fluggesellschhaft verschuldet hat. Eine Überbuchung kommt einem Flugausfall gleich. Dementsprechend stehen dem Fluggast folgende Entschädigungssummen zu:

Auch Fluggäste wie Herr Becker müssen den Gepäckverlust nicht einfach so hinnehmen, selbst wenn es nur zeitweilig ist. So muss die Fluggesellschaft für alle Utensilien des täglichen Bedarfs, die Sie sich aufgrund des Verzichts oder des Verlustes des Gepäckstückes für die Reise neu anschaffen müssen, aufkommen. Z.B. Hygiene-Artikel oder Unterwäsche etc. Heben Sie also unbedingt die Rechnung auf! Wie Sie entschädigt werden, wenn das Gepäck komplett und unwiderbringlich verloren ist, erfahren Sie in dem Artikel unten.

Gepäck verloren?

Erfordert starke Nerven bei Fluggästen: Überbuchung

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