Flugzeugunglück bei Teheran – ein Anschlag?

Der Schock ist groß: Am 7. Januar 2020 fanden 179 Fluggäste bei einem Flugzeugunglück bei der iranischen Hauptstadt Teheran den Tod. Der Flug PS752 der Fluggesellschaft Ukraine International Airlines sollte von Teheran nach Kiew fliegen, aber sie kommt nicht weit. Nach der ersten Meldung des Unglücks denkt man natürlich aufgrund der aufgeheizten Situation im Iran und Irak zunächst an einen gezielten Abschuss des Jets. Doch das Flugzeugunglück hat nichts mit der politischen Auseinandersetzung zwischen den USA und dem Iran und dem Irak zu tun. Den Pressemitteilungen der Airline und der ukrainischen Regierung zufolge handelt es sich bei der Unfallursache um einen technischen Defekt. Die Blackbox des Fliegers wurde bereits gefunden und wird derzeit ausgewertet. Nach bisherigem Kenntnisstand begann eine der Turbinen zu brennen. Kurz darauf habe der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug verloren. Das alles muss sich nur kurze Zeit nach dem Start ereignet haben.

Während die ukrainische Regierung, die inzwischen ein Strafverfahren eingeleitet hat, gab anfangs bekannt, dass auch drei Deutsche unter den Opfern seien. Das wurde aber von der Bundesregierung wieder dementiert. Demnach handele es sich nicht direkt um deutsche Staatsangehörige, sondern um Schutzsuchende aus Afghanistan und dem Iran, die in Deutschland Asyl beantragt hatten. Man vermutet, dass sie Verwandte im Irak besuchen wollten.

Dass es sich bei der Unfallursache um einen technischen Defekt bei der Maschine handelte, wirft neue Fragen auf. Denn die Maschine war erst 2016 vom Hersteller Boeing an Ukraine International Airlines ausgeliefert worden und die letzte technische Überprüfung habe am vergangenen Montag stattgefunden. Diese Informationen lassen Flugzeugbauer B Boeing erneut in einem ungünstigen Licht stehen, auch wenn bisher keine Zusammenhänge zwischen den Systemfehlern der Boeing 737 Max-Serie und dem technischen Defekt dieser normalen 737 gezogen werden kann.