Lufthansa steckt tief in der Corona-Krise

Die Fluggesellschaft benötigt ein Hilfspaket

Dunkle Zeiten für Lufthansa in der Corona-Krise envato elements
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    Die Corona-Krise trifft nun auch die Lufthansa schwer. Es herrscht jedoch Uneinigkeit darüber, ob der Staat eingreifen soll oder nicht.

    Kredite und Kapitalerhöhung: 9 Milliarden Euro für Lufthansa

    Die Lufthansa ist eines der am meisten von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen in Deutschland. Eigentlich kann der Konzern ohne staatliche Hilfe nicht überleben.

    Laut Medienberichten möchte der Bund die Fluggesellschaft mit neun Milliarden Euro unterstützen. Dafür soll dieser mindestens zwei Posten im Aufsichtsrat der Airline besetzen. Damit wäre der Bund dann Aktionär mit entsprechenden Stimmrechten.

    Lufthansa-Chef Carsten Spohr äußert hierbei jedoch Bedenken. Bei einem direkten Staatseinstieg sieht er das Risiko, dass unternehmerische Entscheidungen zu stark durch politische Erwägungen beeinflusst werden könnten.

    Lufthansa prüft Insolvenz in Eigenverwaltung

    Um mögliche politische Zwänge zu umgehen würde Carsten Spohr die Lufthansa lieber in ein insolvenzähnliches Schutzschirmverfahren führen. Hierbei würde der Airline ein Sachverwalter zur Seite gestellt werden, der dem Management bei den Sanierungsmaßnahmen helfen würde.

    Die Gewerkschaften Verdi, UFO und Cockpit würden ein Mitspracherecht des Bundes hingegen begrüßen, um auf diesem Weg Job-Garantien durchsetzen zu können.

    Die CDU/CSU und das Bundeswirtschaftsministerium plädiert für eine Rettung unter geringem staatlichen Einfluss. „Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer“, erklärt CSU-Finanzpolitiker Hans Michelbach. „Deshalb wäre eine stille Beteiligung des Bundes einem echten Anteilserwerb vorzuziehen“.

    Lufthansa Erstattungen in der Corona-Krise

    Wenn die Lufthansa nun Pleite ist, wie werden bezahlte Tickets in der Zukunft erstattet?

    Verbraucherschützer unterstützen die Rettung von Airlines nicht nur, damit Kundinnen und Kunden ein breites Angebot zur Verfügung steht. Auch um eine Erstattung bezahlter Flugtickets zu gewährleisten, sind staatliche Hilfen unerlässlich. Ob Fluggesellschaften Ihren Kundinnen und Kunden statt einer Erstattung Reisegutscheine ausstellen können, ist auch noch nicht final erklärt.

    Den Unternehmen stehen in der Krise Unterstützungen in Form von Kurzarbeitergeld oder Überbrückungskrediten zur Verfügung. Der Flugverkehr ist zwar größtenteils zum Erliegen gekommen, dafür hätten Fluggesellschaften aber „auch weniger Kosten“, erklärt der Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Klaus Müller. „Der vzbv erwartet vom Bundesverkehrsminister ein deutliches Signal, dass Zwangsgutscheine für Flugreisen endgültig vom Tisch sind.“

    Welche Einigung in den kommenden Tagen erzielt werden kann und wie es anschließend mit der Lufthansa weitergehen wird, bleibt abzuwarten.

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