Lufthansa und der Milliarden-Deal mit der Bundesregierung
Neue Entwicklungen im Rettungspaket für die Fluggesellschaft
- 28. Mai 2020
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Bundesregierung und Lufthansa einigten sich zunächst auf Rettungspaket
Die Bundesregierung will die Lufthansa finanziell unterstützen. Nach langen Verhandlungen hatten das Bundeswirtschafts- und das Bundesfinanzministerium Anfang der Woche mitgeteilt, dass sie sich mit der Fluggesellschaft auf ein Rettungspaket im Umfang von neun Milliarden Euro einigen konnten. Das Rettungspaket beinhaltet stille Einlagen von insgesamt 5,7 Milliarden Euro, einem staatlich abgesicherten Kredit von bis zu drei Milliarden Euro und einer direkten Beteiligung an der Lufthansa in Höhe von 20 Prozent oder 300 Millionen Euro.
Aufsichtsrat der Lufthansa lehnt Rettungspaket ab
Am Mittwoch (27.05.2020) stimmt der Aufsichtsrat der Lufthansa jedoch gegen das staatliche Rettungspaket. Grund waren die Auflagen der EU-Kommission. Diese hatte nämlich gefordert, dass Start- und Landerechte der Lufthansa an den Flughäfen Frankfurt und München an andere Fluggesellschaften gehen sollten. Die Lufthansa sprach von wirtschaftlichen Auswirken auf ihr Unternehmen und wollen die Forderungen zunächst “intensiv prüfen”.
Ryanair klagt gegen Staatshilfe für Lufthansa
Währenddessen sieht die Billigairline Ryanair das Hilfspaket auch kritisch und kündigte an, dass sie beim Europäischen Gerichtshof Einspruch einreichen werde. Das bestätigte Konzernchef Michael O'Leary am Dienstag (26.05.2020). Die Airline beschreibt die Staatshilfe als “illegal” und schädlich für den Wettbewerb in den nächsten fünf Jahren. "Wann immer es eine Krise gibt, ist der erste Reflex der Lufthansa, die Hand in die Tasche der deutschen Regierung zu schieben", so O’Leary. Auch gegen die Staatshilfen für die Fluggesellschaften Air France und SAS klagte Ryanair bereits.