Probleme in der Produktion bei Boeings neuem Langstrecken-Jet

Triebwerk-Probleme verzögern Erstflug

Die alte Version des Langstrecken-Jets Boeing 777 - Hier von Thai Airways pixabay
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    Nach dem 737 MAX-Desaster hat es Boeing nicht leicht. Jetzt gibt es auch noch Schwierigkeiten mit den Triebwerken des neuen Ultra-Langstrecken-Jets 777X.

    Schwerer Image-Schaden für Boeing

    Nach den massiven Schwierigkeiten im Frühjahr dieses Jahres mit den Boeing 737 MAX-Maschinen bemüht sich der amerikanische Flugzeughersteller sehr um Schadenbegrenzung, allerdings mit eher geringem Erfolg. Boeing hatte bei den 737 MAX-Jets ein fehlerhaftes Steuerungssystem eingebaut. Dieser Fehler wurde jedoch erst nach zwei Abstürzen mit insgesamt 357 Toten öffentlich, obwohl der Fehler intern schon ein halbes Jahr zuvor bekannt war. Seitdem hat Boeing einen immensen Image-Schaden erlitten und das aktuelle Debakel könnte es noch verschlimmern. Sie haben deutliche Schwierigkeiten bei der Einhaltung der Liefertermine.

    Boeing kommt in der Produktion nicht hinterher

    Dabei sticht eine Produktion heraus: Der neue Ultra-Langstrecken-Jet. Die Boeing 777X aus der zweistrahligen Boeing 777-Familie wird in der 777-8-Variante für 365 Personen und in der 777-9-Variante für 414 Passagiere angeboten und sollte dieses Jahr noch ihren Erstflug absolvieren. Nächstes Jahr sollten dann die ersten Auslieferungen stattfinden. Das steht aktuell jedoch infrage. Das Problem mit den Triebwerken verzögert die ganze Produktion. Die Ingenieure glauben jedoch, den Erstflug noch in diesem Jahr durchführen zu können. Wenn sich allerdings die Triebwerksproduktion weiter hinzieht, dürfte der Erstflug erst 2020 stattfinden. Den ersten Auslieferungstermin mit 20 Exemplaren des neuen Langstrecken-Jets an Lufthansa wird Boeing wohl nicht einhalten können.

    Gefahr des Prestige-Verlustes für Boeing

    Weitaus heikler ist die Auslieferungssituation an die australische Fluggesellschaft Qantas. Die hatten zu 2022 eine spezielle Version des Jets bestellt, mit der sie einen neuen Rekord-Langstreckenflug aufstellen können. Sie wollen ab 2023 die bis dato längste Langstrecke der Welt über 17.000 km von Sydney nach London einführen. Der 21-Stunden-Flug soll ohne Zwischenstopps durchgeführt werden, daher benötigt Qantas auch ein ganz besonderes Langstrecken-Flugzeug. Durch die Verschiebung des Auslieferungstermins droht Boeing nun den Auftrag an Airbus zu verlieren. Das europäische Pendant des Flugzeugherstellers steht nach eigenen Angaben schon in den Startlöchern, um Qantas eine Langstrecken-Maschine wie den Airbus A350 nach ihren Wünschen zu bauen.

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