So schlecht behandelt Ryanair ihre Mitarbeiter

Piloten und Flugbegleiter unter Druck

Der irische Billigflieger Ryanair setzt ihre Boden- und Luftcrews unter Druck. pixabay
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    Ryanair hält sein Luft- und Bodenpersonal seit zwei Jahren mit müßig vorangehenden Verhandlungen zur Verbesserung von Löhnen und Arbeitsbedingungen hin, ohne etwas zu ändern. Doch das ist noch nicht alles.

    ECA kritisiert Ryanair für Umgang mit eigenen Mitarbeitern

    Die europäische Pilotenvereinigung ECA (European Cockpit Association) hat die irische Low-Budget-Airline Ryanair erneut für deren Umgang mit ihrem Personal, insbesondere mit den Piloten, kritisiert. In einem Schreiben vom 5. November 2019 wandte sich die Pilotenvereinigung zum zweiten Mal an die europäische Flugsicherheitsagentur EASA. Das Anliegen der ECA war fast haargenau dasselbe wie bereits 2018:

    Ryanair gefährde durch ihren Umgang mit den Piloten bei Krankmeldungen die Sicherheit der Flüge. Die zuständige irische Flugaufsichtsbehörde IAA unternehme diesbezüglich nichts, um Ryanair zur Gewährleistung von mehr Sicherheit für die Flüge zu motivieren. Die EASA müsse regulierend eingreifen und die Ryanair Praxis stoppen. Wie hängt aber die Flugsicherheit mit Ryanairs Umgang mit ihren Piloten zusammen, wenn diese sich krankmeldeten?

    Ryanair widerspricht Behauptungen der ECA

    Die irische Fluggesellschaft verfährt laut Angaben der ECA seit längerer Zeit so, dass die Personalabteilung die ärztlich bestätigten Krankmeldungen der Piloten systematisch nicht anerkennt. Melden sich die Flugkapitäne krank, werden sie im Anschluss an ihre Krankmeldung zu Disziplinargesprächen eingeladen und ihnen teilweise sogar mit der Kündigung gedroht. Die Praxis geht so weit, dass die berufliche Laufbahn von manchen Mitarbeitern aufgrund ihrer Krankheitsquote systematisch blockiert und zunichte gemacht wird, wie die ECA anhand mehrerer Briefe von Ryanair beweisen kann. Die Piloten sollen so eingeschüchtert werden, sodass sie sich möglichst selten krankmelden. Sich trotz Untauglichkeit zum Dienst melden zu müssen, weil man Angst vor Sanktionen durch den Arbeitgeber hat, sei ein Unding. Denn es gefährde nach Ansicht der europäischen Pilotenvereinigung wiederum die Flugsicherheit, da sich eine Beeinträchtigung der Gesundheit negativ auf die Konzentration der Flugkapitäne auswirke. Das kann im Einzelfall schlimme Folgen haben.

    Daher rief die ECA erneut Ryanair auf, diese Praxis zu unterlassen und die irische Flugaufsichtsbehörde wurde gebeten ihre Einstellung zum Sachverhalt noch einmal zu überdenken. Es sei nötig dieses Verhalten zu unterbinden, sollte Ryanair nicht von selbst einen mitarbeiterfreundlicheren und menschenwürdigeren Weg finden. Eine Sprecherin von Ryanair dementierte die Vorwürfe mit der Behauptung, dass Ryanairs Umgang mit Krankmeldungen völlig normal und in der Geschäftswelt üblich sei. Eine Schikane der Mitarbeiter sah sie nicht. Es bleibt abzuwarten, ob sich die EASA erneut der Sache annimmt und ob die irische Flugaufsichtsbehörde ihre Einstellung gegenüber Ryanair noch ändert.

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