Strauchelnde Alitalia: Der nächste Staatskredit?

Seit 2017 insolvent und trotzdem noch in der Luft

Die italienische Fluggesellschaft Alitalia ist seit 2017 insolvent, wurde aber durch einen Kredit des Regierung damals erst mal gerettet. pixabay
Inhaltsverzeichnis
    Für die strauchelnde Alitalia wurde ein weiteres Rettungspaket bewilligt. Weitere 350 Millionen Euro. Wird es das zum Guten wenden?

    Ein Staatskredit für Alitalia war nicht genug

    Im Mai 2017 verkündeten die italienischen Nachrichten erstmals die Insolvenz der italienischen Fluggesellschaft Alitalia. Trotzdem gibt es die Airline noch - Wie geht das? Ganz einfach: Mit einem Staatskredit. Im Fall von Alitalia war der Kredit 900 Millionen Euro groß. Dennoch reichte er nicht, um Alitalia zu sanieren und auf dem Markt neu zu positionieren. Nach mehr als zwei Jahren laufenden Betriebs ist der Kredit nun fast aufgebraucht, doch ein neuer Investor oder ein potentieller Eigentümer ist bisher nicht gefunden worden.

    Der letzte Stand der Dinge bei dem Rettungsversuch der Alitalia war, dass die italienische Staatsbahn (FS) und der Infrastrukturkonzern Atlantia zusammen mit mindestens einem weiteren Partner die marode Alitalia übernehmen wollten. Im Gespräch waren zuletzt die amerikanische Fluggesellschaft Delta Air Lines in Kombination mit dem italienischen Finanzministerium. Für diese Zusammenarbeit sollte bis zum 15.10.2019 ein Angebot vorliegen. Leider verstrich diese Deadline ohne, dass eine Zusammenarbeit zustande gekommen ist. Zwar bekundeten die Staatsbahnen und Atlantia nochmals ihre Absichten zur Rettung der italienischen Airline, doch darauf erfolgte keine weitere Reaktion. Eigentlich wäre somit die Insolvenz von Alitalia nach zwei Jahren Überlebenskampf besiegelt. Doch es kommt anders.

    Staat rettet italienische Airline erneut

    Der italienische Staat will die Fluggesellschaft nicht aufgeben bzw. hat er offensichtlich noch Hoffnung für Alitalia. Weitere Gründe für die Rettung sind bisher nicht bekannt geworden. Fakt ist, dass die italienische Staatsbahnen und Atlantia weiter nach einem weiteren Investor suchen, der sich mit mindestens zehn Prozent beteiligt. Delta hat diese Möglichkeit erst einmal verstreichen lassen. Inzwischen hat sich aber auch ein weiterer Kandidat in Stellung gebracht: Die Lufthansa. Die will sich jedoch nicht mit Eigenkapital beteiligen, sondern auf andere Weise Alitalia künftig unterstützen. Die Sparsamkeit der Lufthansa hängt wohl mit den Plänen der Lufthansa Group für eine Wende bei der Tochter Eurowings zusammen, die schon das Eigenkapital beansprucht. Wie die Unterstützung der Lufthansa aussehen soll, lässt sich an dieser Stelle nur spekulieren.

    Verbraucherschützer kritisieren derweil den erneuten Kredit. Ihrer Ansicht nach verschlingt die Airline nur weitere Staatsressourcen bis das ohnehin Unvermeidbare geschehen wird. Bislang habe die Airline den Staat 8,6 Milliarden Euro in den letzten zehn Jahren gekostet, so die Kritik der Verbraucherschützer, die nun Klage bei der EU-Kommission einlegen wollen.

    Als Reaktion darauf hat der Staat eine neue Frist für ein Kaufangebot gesetzt: Bis Anfang Dezember sollen jetzt noch Interessenten die Möglichkeit haben, ein verbindliches Angebot für die Airline abzugeben. Schlägt auch dieser Versuch fehl, wird der Staat den Überbrückungskredit gewähren.

    Die gute Nachricht für Passagiere und Reisende nach Italien ist zumindest, dass nach und neben den vielen Insolvenzen in der Luftverkehrsbranche, die dieses Jahr schon verkündet wurden, wenigstens eine Airline weiter fliegt.

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