USA erhöhen Strafzölle auf Airbus-Maschinen
US-Regierung schadet heimischen Unternehmen
- 19. Februar 2020
- 4 Jahre, 7 Monate alt
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Erhöhung von Airbus-Strafzöllen
Am 18. März 2020 soll eine Erhöhung der Strafzölle auf Airbus-Jets von zehn auf 15 Prozent in den USA erfolgen. Das teilte der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer mit. Damit geht der Streit um Subventionen für den europäischen Flugzeughersteller in die nächste Runde und wird damit auch gleichzeitig immer absurder. Denn die Strafzölle schaden vorrangig den amerikanischen Airlines, die Airbus-Jets gekauft haben. Natürlich beabsichtigt die amerikanische Regierung, die Preise für Airbus-Flugzeuge in die Höhe zu treiben, um die Nachfrage auf dem amerikanischen Markt zu reduzieren. Das Problem: Aufgrund der hausgemachten Krise beim amerikanischen Flugzeugbauer Boeing mangelt es Airlines an Alternativen für den Flugzeugkauf. Andererseits werden Bestellungen für Flugzeuge meist mehrere Jahre im Voraus getätigt, da die Warteliste der Bestellungen bei den Flugzeugherstellern allgemein sehr lang sind. Folglich bestraft die US-Regierung also eine Entscheidung der heimischen Unternehmen, die diese vor ein paar Jahren getroffen haben und nur mit großen finanziellen und zeitlichen Verlusten zurücknehmen könnten.
Subventionsstreit zwischen EU und USA nimmt absurde Formen an
Hintergrund des Schrittes der US-Regierung ist der anhaltende Streit um die Subventionierung von Flugzeugen und Agrarprodukten in Europa durch staatliche Hilfen vor der Welthandelsorganisation (WTO), der seit ca. 15 Jahren bereits im Gang ist. Die US-Regierung und die WTO werfen der EU aktuell vor, die Subventionen für Airbus immer noch nicht vollständig abgebaut zu haben. Deshalb hat die WTO auch die Genehmigung für die Strafzölle seitens der USA gegeben. Ironischerweise wurde Boeing ebenfalls durch staatliche Gelder durch die US-Regierung subventioniert und die EU wartet ihrerseits auf die Genehmigung der WTO, Strafzölle für Boeing-Flugzeuge in Europa erheben zu dürfen.
Airbus seinerseits sprach sein Bedauern über die Strafzölle aus und versprach den amerikanischen Fluggesellschaften, gemeinsam eine Lösung zu finden, um die Auswirkungen der Zölle zu mindern.