100 Flüge ausgefallen: Proteste in Hongkong legen Flugverkehr lahm
Der Straßen- und Bahnverkehr wurde zum Teil ebenfalls blockiert
- 8. August 2019
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Ausnahmezustand in Hongkong: Metropole für einen Tag lahmgelegt
Hauptverkehrszeit in Hongkong: Geschlossene Geschäfte, Hunderte Demonstranten, komplett in schwarz gekleidet und maskiert, hindern Passanten am Einsteigen in Züge, indem sie absichtlich die Türen verstopfen. Die Züge konnten die Bahnhöfe nicht mehr verlassen, sodass der Linienverkehr teilweise eingestellt werden musste. Außerdem legten die Protestanten auf den Straßen Feuer und besprühten Ampeln mit Farbe. Ein Streik am Flughafen Chek Lap Kok sorgte ebenfalls für chaotische Zustände. Alleine am Montagmorgen Ortszeit seien 230 Flüge ausgefallen, da Fluglotsen, Piloten und Flugbegleiter sich krank gemeldet haben. Seit rund zwei Monaten wird in Hongkong gegen die pro-chinesische Regierung protestiert - mittlerweile auch gewaltsam.
Mafia-Milieu und Auseinandersetzungen mit der Polizei
Einige Protestierende versammelten sich am Sonntag vor einer Polizeistation und fingen an zu randalieren. Sie zerstörten Fenster mit Steinen und warfen Gegenstände auf das Gebäude. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Angreifer zu vertreiben. Als es während der Demonstrationen zu einer heftigen Massenschlägerei kam, musste die Polizei ebenfalls einschreiten: In weiß gekleidete Männer hatten mit Eisenstangen und Stöcken auf die Demonstranten eingeschlagen. Es wurde vermutet, dass der Regierung in Peking wohlgesonnene, angeheuerte Banden dahinter steckten. Beim Eingreifen der Polizei wurde Tränengas eingesetzt, es sollen Menschen verletzt worden sein.
Gewaltsame Ausschreitungen versetzen 7 Millionen Einwohner in Angst
Geplant waren Proteste in insgesamt acht Bezirken mit 24.000 Teilnehmern aus 20 Branchen. Am Morgen des geplanten Generalstreiks hat die Regierungschefin Carrie Lam, vor einer Gefahr für die ganze Stadt gewarnt. Die Proteste begannen vor rund zwei Monaten wegen der Pläne der Regierung für ein Auslieferungsgesetz von bestimmten Straftätern nach China. Bisher hat das zu China gehörende Sonderverwaltungsgebiet Hongkong eine eigene politische Verwaltung, ein eigenes Rechtssystem und eine eigene Währung. Die Demonstranten fürchten um ihre Freiheitsrechte und fordern mehr Demokratie. Das Gesetz wurde mittlerweile bereits für „tot“ erklärt. Seit dem Start der Proteste im Juni wurden bislang insgesamt mehr als 400 Menschen festgenommen. Carrie Lam versicherte in einer Pressekonferenz, dass die Regierung entschlossen vorgehen werde, um Recht und Ordnung sowie das Vertrauen wieder herzustellen.