BER-Eröffnung steht fest – Ende von Berlin-Tegel beschlossen

Der Hauptstadtflughafen hat endlich ein FESTES Eröffnungsdatum: Am 31. Oktober 2020 soll es soweit sein. Noch am Tag der Eröffnung sollen die ersten Starts und Landungen stattfinden. Bis dahin ist aber noch ein weiter Weg. Nachdem sämtliche Baugenehmigungen bereits seit zwei Jahren vorliegen und im Sommer 2019 die technischen Anlagen erfolgreich getestet wurden, ist die nächste große Hürde der Probebetrieb zwischen April und Oktober des kommenden Jahres.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke bekräftigte sein Vertrauen in den neuen Eröffnungstermin und in die Geschäftsführung, die Arbeiten am Flughafen bis zum 31. Oktober 2020 fertigstellen zu können.

Neben all der Euphorie von Ministerpräsident und dem Geschäftsführer Lüdke Daldrup ist jedoch noch nicht sicher, ob auch das Terminal zwei bis zur geplanten Eröffnung betriebsbereit sein wird. Dafür wollte Lüdke Daldrup keine Garantie geben. Aber auch so bleibt es ein ambitionierter Zeitplan, denn es müssen noch zahlreiche Details bei Kabelverbindungen und für das Brandschutzsystem bearbeitet und geprüft werden. Auch der Flughafen-Bahnhof und das dortige technische System warten noch auf die Abnahme. Aktuell geht man davon aus, dass bis zum 20. Februar 2020 alle Nachprüfungen abgeschlossen sind. Im Sommer 2020 soll der Betrieb auf dem Flughafen dann mit 20.000 Komparsen getestet werden.

Mit der Inbetriebnahme des BER soll offensichtlich der Flugbetrieb in Berlin-Tegel eingestellt werden. Nach derzeitigem Planungsstand sollen die letzten Flüge am 7. oder 8. November 2020 in Tegel stattfinden. Damit endet auch eine Ära, denn gerade bei den Westberlinern war der Flughafen wegen seiner Nähe zur Stadt beliebt, aber auch von Anwohner gehasst. Auch war der ursprünglich für die Luftbrücke 19498 erbaute Flughafen jahrzehntelang die Verbindung der Hauptstadt in die Welt. Nun wird er voraussichtlich nächstes Jahr durch den BER als Hauptstadtflughafen ersetzt. Somit verfügt Berlin dann schon über zwei stillgelegte Flughäfen: In Tempelhof und Tegel. Die Infrastruktur des Flughafen Berlin-Tegel wird bis Mai 2021 instand gehalten, dann sei laut Lüdke Daldrup endgültig Schluss. Damit erteilt er auch den Hoffnungen auf einen Parallelbetrieb eine Absage. Dieser wäre nach Ansicht der Deutschen Flugsicherung nur schwierig und unter hohem Personalaufwand aufrecht zu erhalten. Auch die Fluggesellschaften lehnen einen weiteren Betrieb von Berlin-Tegel ab.

Ab dem 31. Oktober 2020 sollen die Fluggesellschaften ihr operatives Geschäft und ihre Zentralen nach Schönefeld zum neuen Hauptstadtflughafen umsiedeln. Eine der Ersten wird easyJet sein. Sind alle Fluggesellschaften umgezogen, wird der Standort Berlin-Tegel geschlossen. Demgegenüber soll der Flughafen Berlin-Schönefeld weiter betrieben werden und den BER zunächst entlasten. Nach seiner Eröffnung erwarten den neuen Flughafen weitere Ausbauten, wie zum Beispiel die Inbetriebnahme des Terminal zwei, für die zu diesem Zeitpunkt noch kein fester Termin feststeht. Auch werden weitere Investitionen nötig sein, u.a. um die Kapazitäten noch zu erweitern. 32 bis 36 Millionen Passagiere sollen jährlich über den BER reisen und weitere zwölf Millionen Fluggäste über Berlin-Schönefeld.

Der frohen Botschaft um den Eröffnungstermin folgte dann auch gleich eine neue Hiobsbotschaft: Die notwendigen Investitionen für den Großflughafen werden 300 Millionen Euro mehr kosten als bisher erwartet. Das hängt zum Einen mit den deutlich höheren Nachlaufkosten, aber auch mit dem Masterplan der Flughafenbetreiber bis 2040 zusammen. Ursprünglich waren 508 Millionen Euro für den Zeitraum von 2021 bis 2024 vorgesehen, nun werden es laut Medienberichten eher 792 Millionen Euro.