Noch immer in Betrieb: Flughafen Berlin Tegel (TXL)
Aus der Not heraus entstanden – Flughafen Otto Lilienthal
- 26. März 2019
- 5 Jahre, 5 Monate alt
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Inhaltsverzeichnis
Anfahrt
Die Adresse des Flughafen Berlin-Tegel lautet: Zufahrt zum Flughafen Tegel 13405 Berlin. Er ist mit dem Auto, dem Taxi und dem Bus erreichbar. Die Zufahrt zum Flughafen erfolgt über die A111 oder den Saatwinkler Damm.
Auto
Aus dem Norden Berlins erreichen Sie ihn mit der A111, die am Kreuz Oranienburg mit dem Berliner Ring A10 verbunden ist. Aus dem Süden und der Berliner Innenstadt können Sie ihn über den Anschluss der A100 an die A111 erreichen und von Potsdam aus die A115 mit Anschluss an die Stadtautobahn nach Tegel.
Bus
Sie finden folgende Busse an der Haltestelle vor den Terminals A und B:
- TXL Jet Express Bus
- X9 Jet Express Bus
- Linie 128
- Linie 109
Taxi
Sie finden die Taxistände am Innenring des Terminals A auf der Höhe der Gates 6 – 9 als auch bei den Terminals C und E. In den Hauptverkehrszeiten steht ein Taxi-Service (erkennbar an seiner Dienstbekleidung) zur Verfügung. Die Mitarbeiter können Ihnen beispielsweise schnell ein Großraum- oder ein behindertengerechtes Taxi kommen lassen.
Folgen Sie bitte keinen Taxifahrern, die Sie in den Flughafengebäuden ansprechen. Vergewissern Sie sich bitte ebenso, dass Sie nur an den vorgegebenen Stellen in klar ausgewiesene Taxis steigen, um nicht Opfer von Betrügern zu werden.
Parkmöglichkeiten
Kurzzeitparker PK |
- am Innenring des Terminals A in der oberen Ebene - 1400 Stellplätze - durchgehend geöffnet |
P1 |
- untere Ebene Terminal A - 928 Stellplätze für Langzeitparker - durchgehend geöffnet - Distanz: 3min |
P2 |
- nahe Terminal D/ E - beherbergt Mietwagencenter und Carsharing-Anbieter - 140 Stellplätze - durchgehend geöffnet - Distanz 2-5 min |
P5 |
- nahe Terminal C - besteht aus mehreren Parkflächen - 940 Stellplätze - durchgehend geöffnet - Distanz 2-8 min |
Lageplan
Aufbau des TXL
Das Gelände des Flughafen Berlin-Tegel hat heute eine Gesamtgröße von 466 ha. Mit dem Auto ist er nur durch einen Tunnel erreichbar. Er besteht aus drei Ebenen (0-2), fünf Terminals (A-E), dem östlich neben Terminal B liegenden 47,5 m hohen Tower, vier Parkplätzen und zwei Start- und Landebahnen.
Im Zentralgebäude befinden sich der Veranstaltungsbereich, Konferenzräume, die Flughafen-Information, Gepäckaufbewahrung, die Post, Reisebüros, die Polizei, der Zoll, eine Galerie mit Restaurantbetrieben, Verkaufs- und Informationsschalter der Luftverkehrsgesellschaften und verschiedene Verwaltungseinrichtungen.
Auf den drei Ebenen finden Sie zahlreiche Geschäfte aus unterschiedlichen Branchen, wie z.B. BOSS, Marc O`Polo Woman, NAVYBOOT, und einige Lounges, um Zeit zu überbrücken. Neben den zahlreichen Gastronomie- und Shoppingmöglichkeiten gibt es auf dem Hauptgebäudedach eine Besucherterrasse mit Ausblick auf das Flughafengeschehen.
Terminals
Auf dem Flughafen gibt es 5 Abfertigungsgebäude: die Terminals A-E, die im Jahr 2016 von über 21 Mio. Fluggästen genutzt wurden.
Terminal A bildet das Hauptgebäude und verfügt über die Fluggastbrücken A0-A15. Die Außenfrontlänge des sechseckig geformten Flugsteigrings beträgt 620 m. Außerdem gibt es 15 flugbezogene Check-in-Bereiche die praktischerweise ca. 15 m von der Straßenzufahrt im Innenring entfernt sind.
In Terminal B, der direkt östlich an Terminal A anschließt, finden Sie die Gates B20-39. Daneben steht der Tower des Flughafens und außerdem auch das am 24. Mai 2007 eröffnete Gebäude des Terminal C. Dieses hat eine Kapazität von 2,5 Mio. Reisenden pro Jahr.
Am 10. September 2009 wurde Terminal C um Terminal C2 erweitert und im Oktober 2011 kam eine zusätzliche Erweiterung um 1.200 m² hinzu. Es ist das einzige Terminal, bei dem Sie für kurze Zeit kostenlos auf dem anschließenden Parkplatz parken können.
Terminal D verfügt über die Gates D70-90 und Terminal E auf Ebene 0 verfügt über die Gates E16-18.
Start- und Landebahnen
Die zwei nördlich der Abfertigungsgebäude liegenden Start- und Landebahnen aus Asphalt sind parallel zueinander und haben einen seitlichen Abstand von 205 m. Die Maße der Nordbahn betragen 3.023 m x 46 m. Diese hat die Möglichkeit der Anflüge in beide Richtungen und außerdem die Allwetterflugbetriebsstufe der Kategorie III b, d.h. das sie auch zum Schlechtwetterflugbetrieb zugelassen ist. Die Maße der Südbahn betragen 2.428 m x 46 m.
Allgemeine Informationen zum TXL
Der im Nordwesten Berlins gelegene internationale Verkehrsflughafen Berlin-Tegel „Otto Lilienthal“ (TXL) wurde im Dezember 1948 eröffnet und seitdem mehrmals ausgebaut. Die heutige Gesamtfläche des Flughafengeländes beträgt 466 ha. Der ICAO-Code lautet EDDT. Der Flughafen TXL befindet sich im Bezirk Reinickendorf im Ortsteil Tegel und besteht u.a. aus den Terminals A - E, den zwei parallel zueinander liegenden Start- und Landebahnen, vier Parkplätzen sowie dem Tower und sämtlichen weiteren Gebäuden des Flughafengeländes.
Betrieben wird der Flughafen von der Berliner Flughafen-Gesellschaft mbH (BFG), einer Tochtergesellschaft der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH. Es fliegen über 50 Fluggesellschaften von und zum TXL zu innerdeutschen, europäischen und interkontinentalen Flugzielen. Außerdem ist er auch als Regierungsflughafen freigegeben, das heißt, dass das Flughafengelände auch für militärische Operationen Deutschlands und seiner Partner genutzt werden kann.
2017 wurde 20.460.688 Passagieren über den Flughafen befördert.
Architektur des TXL
Die Architektur des TXL ist stark an die typische Architektur der 1960er und 1970er Jahre angelehnt. Geometrische Formen dienen hier als Leitmotiv, was an dem Rasteraufbau der Drei- und Sechsecke deutlich wird. Außerdem ist das Konzept des Drive-In-Airports vertreten. Die Architekten des Architektenbüros gmp, Meinhard von Gerkan und Volkwin Mark, haben dabei die Vision von möglichst kurzen und schnellen Wegen vom Eingang zum Flugzeug umgesetzt.
Schließungs- und Nutzungspläne des TXL
Ursprünglich war die Schließung für den zivilen Luftverkehr des TXL für den Abend des 2. Juni 2012 geplant. Da die Eröffnung des BER, der die Flughäfen Tegel und Schönefeld ersetzen soll, verschoben wurde, bleibt der TXL vorerst in Betrieb.
Am 30.04.2013 wurde der Masterplan 2013 als Entwurf für die Nachnutzung Tegels vom Berliner Senat beschlossen. Das Land Berlin hat die Tegel Projekt GmbH mit der Entwicklung und dem Management für die Nachnutzung beauftragt. Zu diesen Aufgaben gehören u.a. die Überarbeitung des Masterplans und die Planungen für den Hochbau sowie die technische und verkehrliche Infrastruktur.
Der Masterplan beinhaltet folgende Projekte: den Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien „Berlin TXL – The Urban Tech Republic“ und das Wohnviertel „Berlin TXL – Schuhmacher Quartier“. Es sollen sich Startups, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen ansiedeln.
Auch die Berliner Feuerwehr möchte Teile des Geländes übernehmen und diese für Ausbildungs- und Übungszwecke übernehmen. Dazu gehören die alte Flughafen Feuerwehr, zwei große Hangars sowie das Tanklager und ein Verwaltungsgebäude.
Namensgebung Otto Lilienthal
Der Flughafen Berlin-Tegel wurde 1988 nach dem deutschen Flugpionier Otto Lilienthal (1848-1896) benannt, der sein Leben der Flugforschung widmete und mithilfe seiner Erkenntnisse den ersten in Serie gebauten Flugapparat erfand.
Geschichte des TXL
Anfänge zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Das Gelände des Flughafen Berlin-Tegel wurde schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Aufstellung des 1. Preußischen Luftschiffer-Bataillons als Experimentierfläche für verschiedene Luftschiffkonstruktionen genutzt. Damals wurde das Gelände als „Luftschiffhafen Reinickendorf“ bezeichnet und beherbergte seit 1906 die erste Luftschiffhalle.
Der Erste Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg wurde der Luftschiffhafen zur Luftschiffer-Ersatz-Abteilung umgestaltet und diente dann der Ausbildung von Feldschiffertruppen und der Gefechtsaufklärung mithilfe eines Fesselballons. Ab dem 20. August 1914 wurde ein Neubau des Luftschiffhafens mit Hangar vorbereitet. Durch Bestimmungen des Versailler Vertrags wurde der Wiederaufbau von Luftstreitkräften nach dem Ersten Weltkrieg verboten, daher wurde auch die Entwicklung von Luftschiffen eingestellt.
Der "Raketenschließplatz Tegel" im Zweiten Weltkrieg
Am 27. September 1930 wurde dann der „Raketenschießplatz Tegel“ unter der Leitung von Rudolf Nebel eröffnet. Unter Geheimhaltung wurden zunächst Experimente mit flüssigkeitsbetriebenen Raketen durchgeführt. Während des Zweiten Weltkriegs diente das Gelände als Übungsplatz von Truppen der Flak-Regimentern der Luftwaffe und nach dem Krieg war es übersät von Bombenkratern, Munition und Blindgängern, die sich immer noch im Boden befinden.
Entlastung der Berliner Luftbrücke
Während der Berlin-Blockade wurden die Flughäfen Tempelhof und Gatow durch die Berliner Luftbrücke überlastet. Deshalb richteten die Französische Besatzungsmacht, US-Amerikanische Spezialisten und deutsche Arbeitskräfte innerhalb von 90 Tagen einen neuen Flugplatz ein.
Am 5. August 1948 wurde dann die damals größte Start- und Landebahn Europas mit einer Länge von 2.428 m gebaut. Das erste Flugzeug, eine Douglas C-54, landete noch vor der offiziellen Einweihung Anfand Dezember. Zunächst wurde der Flugbetrieb weitgehend mit amerikanischen Flugzeugen geführt.
Während des Kalten Kriegs durften die Flughäfen West-Berlins nur von Flugzeugen aus den Ländern der Besatzungsmächte USA, Frankreich und Großbritannien beflogen werden. Außerdem wurden die von den vier Siegermächten im Air Agreement (1945/1946) bestimmten gesonderten Luftkorridore für den Überflug der Sowjetischen Besatzungszone genutzt.
Beginn des zivilen Luftverkehrs
Ab dem 02. Januar 1960 begann der zivile Luftverkehr durch den ersten regelmäßigen Linienflug der Air France nach Tegel. Später folgte dann die Fluggesellschaft PanAM, diese Verbindung wurde jedoch 1971 eingestellt.
Durch die Überlastung von Flughafen Tempelhof zogen alle Charterfluggesellschaften zum Flughafen Tegel und es wurde ein terminalähnliches Gebäude nördlich der Startbahn geschaffen. Immer mehr Fluggesellschaften wie z.B. Channel Airways, Dan-Air, Laker Airways und Modern Air folgten und stationierten ihre Flugzeuge auch vor Ort.
In dem Zeitraum von 1965 bis 1975 wurden die Flughafenanlagen Tegel-Süd nach Plänen des Hamburger Architektenbüros von Gerkan, Marg und Partner (gmp) gebaut. Am 23. Oktober 1974 wurde das sechseckige Terminalgebäude eingeweiht und zur Eröffnung die vier damals größten Großraumflugzeuge der Welt eingeflogen: eine Lockheed L-1011 von British Airways, eine McDonell Douglas DC-10 von Laker Airways, eine Boeing 747-100 von PanAm und ein Airbus A300-B2 von Air France.
Die Kosten für alle Neubauten betrugen 430 Mio. Mark. 1988 wurde der Flughafen Berlin-Tegel dann nach dem Luftfahrtpionier Otto Lilienthal benannt.
Wiedervereinigung Deutschlands
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 wurden alle Restriktionen im Berliner Flugverkehr aufgehoben. Kurz darauf begann schließlich auch die Lufthansa ihre Linienflüge über den Flughafen Tegel zu betreiben.
Außerdem begannen nach dem Mauerfall die Planungen für einen neuen Großflughafen in Berlin Brandenburg, weshalb Tegel nicht weiter ausgebaut werden sollte. Dies war jedoch durch den stark steigenden Flugverkehr nicht einzuhalten.
Die nach dem Raketenkonstrukteur Rudolf Nebel benannte „Nebelhalle“ wurde durch Einbau von Check-In-Schaltern zum Terminal B ausgebaut und südlich des Terminal A kam eine Erweiterung hinzu, die wir heute als Terminal D und E kennen.
Nach der Jahrtausendwende
Östlich von Terminal B wurde dann 2006/2007 Terminal C gebaut, wodurch zusätzlich 2,5 Mio. Passagiere abgefertigt werden können. Terminal C wurde 2011 dann noch um 1.200 m² erweitert.
Seit 1975 entwickelte sich der Flughafen Berlin-Tegel bis heute zum wichtigsten Passagierflughafen Berlins.