Klimawandel - Bewusstsein ist besser als Scham
Schweden will mit Schamgefühlen gegen klimaschädlichen Luftverkehr ankämpfen
- 4. August 2019
- 5 Jahre, 2 Monate alt
- 0 Kommentare
Inhaltsverzeichnis
Schweden: Schamgefühl als neuer Trend
Nach aktuellem Trend in Schweden möchte man mit dem Wecken von Schamgefühlen gegen den Klimawandel ankämpfen. Die Befürworter dieser - aus unserer Sicht eher fragwürdigen Methode - sind der Meinung, wenn sich mehr Menschen für das Reisen mit dem Flugzeug schämen würden, würden sie weniger fliegen. Das würde wiederum dem Klima helfen. Ganz so einfach ist das jedoch nicht: Zwar werden Dinge, für die man sich einmal vor anderen geschämt hat, zum größten Teil nicht wiederholt. Aber gezielt Scham auszulösen, bewirkt eher, dass man sich gedemütigt fühlt. Dadurch büßt man an seinem Selbstwertgefühl ein und fühlt sich in seiner Person eingeschränkt. Menschen, die viel fliegen und somit viel reisen, sind generell eher weltoffen und wollen sich selbst verwirklichen. Das zuvor beschriebene erzwungene Schamgefühl wäre demnach also eher kontraproduktiv und würde eventuell sogar das Gegenteil auslösen: Widerstand.
Es müssen andere Wege gegangen werden
Das Reisen mit dem Flugzeug ist für die Bewohner der reichen Nordhalbkugel zum Massenverkehrsmittel geworden. Dieser Fakt ist auch nach unserer Meinung drastisch und sollte sich ändern. Mittlerweile ist sich auch ein großer Teil der Menschheit über die Ausmaße der Treibhausgase bewusst. Viele sind auch bereit, sich bis zu einem gewissen Maß einzuschränken. So weit, so gut. Es liegt jedoch nicht an jedem Einzelnen - und schon erst recht nicht an dessen Schamgefühl. Politik und Wirtschaft müssen Wege und Alternativen bereitstellen, um ein Umdenken bzw. eine Umsetzung von speziellen Maßnahmen zu ermöglichen. So wollen aktuell beispielsweise die Partei der Grünen / Bündnis 90 zukünftig das Streckennetz der Deutschen Bahn ausbauen, um zum mindest schon einmal Inlandsflüge abzuschaffen.