Drama über den Wolken: American Airlines muss notlanden

Am Montag musste eine Maschine des Typs Airbus A330-300 der Fluggesellschaft American Airlines auf dem Flug AA729 von London Heathrow nach Philadelphia unerwartet in Dublin notlanden. In der Kabine des Flugzeugs waren scheinbar Chemikalien ausgetreten, die bei den Passagieren heftige Reaktionen auslösten. Die Beschwerden der Fluggäste reichten von stark brennenden Augen über Hautreizungen bis hin zu Atemwegsproblemen. Noch schlimmer hatte es zwei Mitglieder des Kabinenpersonals erwischt: Sie sind während des kurzen Fluges ohnmächtig geworden. Der Pilot brach den Flug nach Philadelphia daraufhin ab und steuerte stattdessen den Flughafen in Dublin für eine Notlandung an. Noch aus dem Flugzeug forderte er einen Rettungswagen und erste Hilfe an. Nach der Landung wurden drei Personen ins Krankenhaus gebracht. Inzwischen befinden sich alle wieder auf dem Weg der Besserung.

Bei derartigen Zuständen denkt man natürlich an schwerwiegende Gefahren oder an terroristische Aktivitäten. Die Ursache für das Austreten der Chemikalie, die so starke Reaktionen bei den Passagieren hervorrief, war jedoch ziemlich banal. Bei der ausgetretenen Chemikalie handelte es sich um ein Putzmittel, das Ammoniumchlorid enthält. Laut den Berichten der britischen Presse hätte eine Reinigungskraft das Putzmittel auf der Toilette an Bord vergessen. Während eines vorherigen Fluges muss es ausgelaufen sein, sodass der Teppich in der Kabine es aufsaugen konnte und es sich dann in der Kabine verteilen konnte. Eine Lappalie mit schwerwiegenden Folgen.

Die gesundheitlichen Beschwerden müssen bei Crew und Fluggästen direkt nach dem Betreten des Flugzeuges eingetreten sein, da die Maschine laut der Aussage der Passagiere zum Zeitpunkt des Starts bereits eine Flugverspätung von einer Stunde hatte. Die Verzögerung war entstanden, weil manche Reisende gesundheitliche Probleme gemeldet hätten. Der American Airlines-Jet startete dennoch. Nach einer knappen Stunde Flugzeit, vollzog der Pilot dann die Notlandung.

Das hätte die Airlines deutlich vorausschauender und rücksichtsvoller handhaben können.

Die Misere für die Fluggäste des Fluges AA729 am 21.10.2019 war damit jedoch nicht zu Ende. Nach der Notlandung waren die Passagiere am Flughafen in Dublin gestrandet. Ein Rückflug wurde für den nächsten Tag um zehn Uhr angesetzt, doch er wurde mehrfach verzögert bis er gegen drei Uhr nachmittags ganz abgesagt wurde. Die Passagiere, die nun schon mehrere Stunden hilflos am Flughafen gewartet hatten, wurden in das Hotel zurückgeschickt, bis neue Informationen zu einem Rückflug vorhanden wären. Der Rückflug fand dann am nächsten Tag statt. Glücklicherweise überstanden alle Passagiere den Vorfall ohne bleibende Schäden.

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