Flughafen Frankfurt: Verspätungen und Kofferverlust zu Ferienbeginn
Lufthansa wird zu Unrecht für Gepäck-Chaos verantwortlich gemacht
- 1. Oktober 2019
- 5 Jahre, 2 Monate alt
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Gepäckverlust zum Ferienstart: 30.000 Koffer gestrandet
Pünktlich zum Ferienbeginn der Herbstferien in Hessen geht am Flughafen in Frankfurt einiges schief: Am Samstag Vormittag gab eine der Gepäckmaschinen aus bisher ungeklärter Ursache den Geist auf. So stauten sich die Koffer etc. in fünfstelliger Höhe. Erst am Samstag Abend konnte die Anlage repariert werden und wieder Koffer transportieren. Bis dahin waren bereits 30.000 Koffer, Taschen und Rucksäcke hinter ihren Besitzern zurückgeblieben. So mussten tausende Reisende ihren Urlaub ohne ihr Gepäck antreten. Die Flughafen-Betreiber versprachen bis Anfang dieser Woche den Rückstau an Gepäckstücken, die jetzt herrenlos auf dem Flughafen lagern, abzuarbeiten. Diese kurze Pressemitteilung war jedoch die einzige Reaktion auf die gestrandeten Gepäckstücke. Eine Information der Fluggäste am Schalter oder über die sozialen Medien blieb aus. Kein Wunder also, dass so viele Passagiere frustriert waren.
Three hours early isn’t early enough in Frankfurt! #Lufthansa #lufthansafail #Fraport #Airport_FRA
— KMorales (@Morales4K) September 28, 2019
Am Flughafen herrschte am Wochenende aufgrund des Ferienstarts eine erhöhtes Reiseaufkommen: Allein am Samstag, als die Gepäckanlage ausfiel, wurden 240.000 Passagiere auf dem Flughafen Frankfurt abgefertigt. Die defekte Gepäckanlage und die frustrierten Urlauber, die größtenteils fälschlicherweise Lufthansa die Schuld für das Gepäck-Chaos gaben, bildeten aber nur einen Problemherd am Flughafen Frankfurt. Ein weiteres Problem stellt für den Betreiber des Flughafens und die Bundespolizei die Abfertigung der Passagiere an den Sicherheitskontrollen dar – Nach wie vor, und auch trotz neuer Kontrollspuren. Was ist die Ursache für die Verzögerungen bei der Kontrolle?
Was ist nun zu tun? - In diesem Artikel erfahren Sie, was sie bei Gepäckverlust tun können.
#Lufthansa_DE da sitzt du am #Airport_FRA und wartest, dass dein Flug nach #london startet und mit 1 Stunde (Boarding) Verspätung kommt die Ansage, dass die Crew nun eingetroffen sei. Zustände wie bei #DB_Bahn ; ok- da fahren die #ICE auch mal am Haltepunkt vorüber...
— Micha Hw (@mike_msgme) September 27, 2019
Fluggäste verärgert: Kontrollspuren überwiegend nicht besetzt
Den ganzen September schon hat der Frankfurter Flughafen mit Problemen bei den Sicherheitsschleusen zu kämpfen: Trotz neuer Kontrollspuren ziehen die Schlangen der wartenden Fluggäste sich immer weiter. Gerade an Tagen und Wochenenden mit besonders vielen Reisenden, wie zum Ferienstart letztes Wochenende, häufen sich die Probleme und die Verspätungen bei der Abfertigung. Dabei sind viele Passagiere verwundert bis verärgert: Viele der Kontrollspuren sind nicht besetzt. Sie fragen sich: „Was bringen zusätzliche Spuren und sogenannte Expressspuren bei der Kontrolle, wenn sie nicht genutzt werden?“ Der einfache Grund: Personalmangel.
Das nennt sich “Fast Lane” am Flughafen Frankfurt. Erbärmlich! Hausgemachte Agression bei gestressten Reisenden #airport_fra pic.twitter.com/cHIwWPdCOQ
— Arno95 (@ArnoHasan) September 23, 2019
Flughafen-Betreiber und Bundespolizei sind sich einig: Dass die Schlangen an den Sicherheitskontrollen und die Wartezeiten für die Reisenden so lang waren, liegt einerseits an den hohen Passagierzahlen im September und andererseits an einem Mitarbeiterengpass. Man habe tatsächlich nicht mit einem so hohen Reisenden-Aufkommen gerechnet. Doch zum Beispiel gerade die IAA, die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt, hat sehr viele Geschäftsreisende Mitte des Monats angezogen. Teilweise seien die Ausstellungsbesucher morgens am Flughafen in Frankfurt angekommen und abends wieder abgeflogen. Parallel zu den hohen Fluggastzahlen gab es viele unerwartete Krankmeldungen bei den Sicherheitsdienstleistern, die von der Bundespolizei beauftragt wurden. Dadurch kam es vor allem in den Spitzenzeiten zu Engpässen bei den Kontrolleuren.
Mitarbeiter-Engpass kann nicht von heut auf morgen behoben werden
Für die Fluggäste sieht es natürlich absurd aus, wenn von zehn Kontrollspuren nur drei geöffnet haben und nebenan die Sicherheitsleute Pause machen. Tatsächlich geht das aber nicht anders, denn zum Einen müssen die Mitarbeiter schließlich Pause machen und zum Anderen verfügen sie über keinen Pausenraum, weshalb sie ihre Pause an ihrem Arbeitsplatz machen müssen. Neben den Krankmeldungen haben die Sicherheitsfirmen aber einen generellen Mitarbeiter-Mangel. Sie können einfach nicht genügend Fachpersonal rekrutieren, denn zu viele Bewerber würden den Anforderungen nicht entsprechen. Mit anderen Worten: Es braucht nicht nur viele Kontrollspuren und neue „Überholspuren“ bei den Sicherheitskontrollen, sondern vor allem auch Mitarbeiter, die diese besetzen können. Und die Überwindung des Personalmangels nimmt nunmal Zeit in Anspruch.
Es wird also noch einige Zeit dauern bis der Luftverkehr auch in Deutschland reibungslos abgewickelt werden kann und jeder Fluggast rechtzeitig an seinem Zielort ankommt.
Solange sollten Sie auch weiterhin genügend Zeit einplanen und eventuell doch etwas früher am Flughafen sein. Wartezeit mit eingerechnet.