Flugverspätungen: Ist Ihr Flug vom Germanwings-Streik betroffen?

Seit heute Nacht um null Uhr befinden sich die Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter Germanwings im Arbeitskampf. Der Streik soll noch bis zum 01. Januar 2020 um Mitternacht anhalten. Die Gewerkschaft UFO hat erneut zum Streik aufgerufen, um Druck auf den Arbeitgeber Lufthansa auszuüben. In einer Videobotschaft über YouTube hatte sich der stellvertretende Vorsitzende Daniel Flohr an die Gewerkschaftsmitglieder, aber auch an den Arbeitgeber und die Fluggäste gewandt. In dem Video wirbt er um Verständnis für die prekäre Situation der Flugbegleiter bei den Fluggästen von Germanwings und bittet Arbeitgeber Lufthansa samt aller Tochterfirmen zu einer sachlichen und zweckdienlichen Kommunikation zurückzukehren.

Viele Passagiere, deren Flug aufgrund der Streiks wahrscheinlich nicht oder mit einer erheblichen Flugverspätung durchgeführt werden, äußerten in den Kommentaren auf YouTube und auf Facebook ihre Frustration über die Entscheidung der Flugbegleiter. Da der Streik genau in eine wichtige Reisezeit fällt, sind viele Urlauber und Passagiere sehr verärgert, die über die Feiertage ihre Familien besuchten und diese Woche zurückkehren wollten. Auch die Germanwings Geschäftsführung reagierte sofort und bot am Samstag, den 28. Dezember 2019, der UFO eine Schlichtung aller offenen Streitthemen an. Die Gewerkschaft der Flugbegleiter lehnte jedoch ab. „Die Tarifkommission hat dies (...) entschieden, dass auf dieser Basis weder rechtlich, noch faktisch, noch aus sonst irgendeinem Grund der Streik abgesagt werden kann“, heißt es in dem Brief der Tarifkommission gegenüber den Mitgliedern der Gewerkschaft.

Ironischerweise betonen beide Parteien im Tarifstreit der Flugbegleiter immer wieder ihre Bereitschaft zur diplomatischen Klärung aller Fragen, doch ist es seit zwei Jahren nicht möglich, eine Einigung zu erzielen. Nach den Querelen im Laufe von 2019 kann kaum noch mit Sicherheit gesagt werden, welcher Verhandlungspartner tatsächlich einer Einigung im Weg steht. Lufthansa hatte zuletzt die zuständige Personalchefin Bettina Vogens abberufen, da ihr Kurs im Umgang mit den Flugbegleitern angeblich zu moderat gewesen sei.

Die Germanwings-Flüge werden aktuell von der Lufthansa-Tochter Eurowings durchgeführt und bisher sind bereits einige Flüge in München und anderen Flughäfen annulliert worden:

• Berlin-Tegel: 64 Flugausfälle
• München: 52 Flugausfälle
• Köln/ Bonn: 80 Flugausfälle
• Ebenfalls vom Streik betroffen: Düsseldorf, Zürich, Hamburg, Nürnberg, Stuttgart, Dortmund & Wien
• Insgesamt sind 180 Flüge gestrichen und etliche weitere verspäten sich

Wenn Sie herausfinden wollen, ob Ihr Flug überhaupt vom Streik betroffen ist, können Sie auf eurowings.com oder via Eurowings App, den Status Ihres Fluges überprüfen.

Ist Ihr Flug vom Arbeitskampf der UFO-Flugbegleiter betroffen, können Sie Ihren Flug ebenfalls über die Internetseite oder über die App von Eurowings kostenlos stornieren und umbuchen lassen. Außerdem besteht bei innerdeutschen Verbindungen die Möglichkeit, die Flugtickets in Bahntickets umzutauschen und mit der Deutschen Bahn zu reisen. Wenn Sie Ihre Kontaktdaten bei der Buchung bei Eurowings hinterlegt haben, werden Sie automatisch kontaktiert, sollte Ihr Flug ausfallen. Sie können sich telefonisch beraten lassen, jedoch würden wir Ihnen nicht dazu raten, da die Callcenter der Airlines meistens überbelastet sind. Deswegen warten Sie mitunter sehr lange bis Sie einen Mitarbeiter sprechen können.

Sie können sich also Ihre Ticketkosten für den Flug zurückerstatten lassen. Jedoch besitzen Sie keinen Anspruch auf eine Entschädigung. Mehr Infos zu dem Thema erhalten Sie in unserem Artikel Flugverspätungen aufgrund von Streiks.