Horrorverspätung bei easyJet: Maschine kommt 27 Stunden zu spät

Eigentlich sollte der easyJet-Flug U21302 am 19.Juni 2019 um 13 Uhr vom Flughafen in Bastia auf Korsika nach Genf starten. Zunächst verspätete sich der Flug auch nur um eine Stunde. Doch als diese dann am Flughafen eintrafen, wurde das Boarding wegen technischer Probleme vorerst abgebrochen. Das Bodenpersonal vertröstete die Passagiere auf den Nachmittag. Als dieser vorbei war, wurde bekannt gegeben, dass der Flug doch erst am nächsten Tag stattfinden würde. Die Passagiere wurden zurück ins Hotel gebracht. Am frühen nächsten Morgen des 20. Juni 2019 fanden sich alle wieder am Flughafen ein. Doch mussten sie noch bis 17 Uhr warten – also einen weiteren halben Tag – bevor ihr Flieger starten konnte.

Laut easyJet musste der Flug aufgrund einer Reparatur verschoben werden. Man habe so schnell wie möglich versucht, eine Ersatzmaschine zu organisieren. Das erscheint jedoch zumindest fragwürdig, da der Flughafen auf Korsika (BIA) nur eine knappe Flugstunde von anderen großen Flughäfen entfernt ist, die ebenfalls von easyJet angeflogen werden. Warum hat also die Organisation einer Ersatzmaschine über einen Tag gedauert und warum wurden die Fluggäste gar nicht bis schlecht über die Ursachen der Flugverspätung informiert? Viele Passagiere hätten bei klarer Kommunikation durch die Fluggesellschaft ihre Nachtruhe genießen können, anstatt morgens um fünf Uhr aufzustehen und zum Flughafen zu fahren.

Viele der Passagiere haben sich wahrscheinlich sehr geärgert. Nachdem sie so früh aufgestanden sind, nur um am Flughafen auf ihren Flug zu warten. Die Fluggesellschaft ist auch verpflichtet, die Passagiere hinreichend über die Umstände und Ursachen einer Flugverspätung oder eines Flugausfalls zu informieren. Doch im Tagesgeschäft einer Fluglinie geht vieles drunter und drüber, da kommt die Information der Fluggäste mitunter ein wenig zu kurz. Werden Sie deshalb als Fluggast selbst aktiv und sprechen Sie das Personal auf die Verspätung an. Fragen Sie nach den Gründen und welche Maßnahmen zur Behebung eingeleitet werden. Lassen Sie sich möglichst sämtliche Fakten vom Bodenpersonal schriftlich bestätigen.

Viele Fluggesellschaft versuchen sehr oft Ausgleichszahlungen nach einem verspäteten oder gestrichenen Flug zu umgehen, indem sie die Umstände verklären oder nachträglich falsche Angaben diesbezüglich machen. So wird aus einem eigentlich technischen Defekt, bei dem ganz klar ein Entschädigungsanspruch für die Passagiere besteht, ein Flugverbot durch die Flugsicherung, das den Start verzögert. Daher ist es wichtig, sich zum Zeitpunkt der Verspätung, sämtliche Informationen der Fluggesellschaft über die Verspätung oder den Flugausfall zu besorgen bzw. schriftlich geben zulassen. In diesem Fall lag mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein technischer Defekt vor, der zur Horrorverspätung geführt hat. Waren Sie Passagier auf diesem Flug, lassen Sie sich nachträglich nichts anderes von der Fluggesellschaft erzählen!

Ein schlechter Kundenservice ist zwar kein Trick des Unternehmens in dem Sinne, aber er wirkt sich gleichermaßen auf die Entschädigungsrate für die Fluggäste aus. Gleiches gilt, wenn die Fluggesellschaft gar nicht erst auf Kundenanfragen zu Entschädigung antwortet und versucht, den Anspruch des Fluggastes auf Entschädigung „auszusitzen“. Alternativ versucht mancher Kundenservice auch, die Fluggäste durch den Hinweis auf Prozesskosten und den sehr wahrscheinlich negativen Ausgang des Prozesses für den Fluggast, diesen von seinem Entschädigungsanspruch abzubringen.

Die Höhe Ihrer Entschädigung für einen verspäteten oder gestrichenen Flug richtet sich nicht der Dauer der Verspätung, mit der Sie am Zielort eintrafen, sondern nach der Distanz, die Sie zurückgelegt haben. Es wird dabei zwischen Kurz-, Mittel- und Langstreckenflügen unterschieden.

Sollten Sie als Passagier auf dem easyJet-Flug U21302 gewesen sein, fordern Sie Ihren Anspruch auf Entschädigung ein! Wir unterstützen Sie gern dabei – Testen Sie unseren Entschädigungsrechner!