Level: Billigflieger muss umkehren – 15 Stunden Verspätung

Während der Flughafen Wien-Schwechat und die Fluggesellschaft Level im Juli noch die Kurzstreckenverbindung zwischen Wien und Palma de Mallorca gefeiert hatten, mussten Urlauber auf dem Weg zur spanischen Urlaubsinsel Nummer eins letzte Woche einige Widrigkeiten hinnehmen. Zwar war der Flug VK6000 noch ganz normal am 25.09.19 gegen acht Uhr gestartet, doch bereits nach einer halben Stunde in der Luft musste die Maschine, ein Airbus A320, nach Wien zurückkehren. Als Grund gab die Airline einen ungewöhnlichen Geruch an – man hatte wohl den Verdacht auf ein sogenanntes Fume Event. Die Fluggäste mussten das Flugzeug wieder verlassen und anschließend 15 Stunden auf die nächste Maschine warten. Schließlich wurde der Flug um 23.45 Uhr nachgeholt. Effektiv landeten die Urlauber einen Tag später als geplant auf Mallorca. Auch der Rückflug von Palma de Mallorca nach Wien-Schwechat an dem Tag war betroffen. Auch er wurde im Prinzip einen Tag nach hinten verschoben: Von 14.15 Uhr am Mittwochnachmittag wurde die Landung in Wien auf 5.15 Uhr in der Früh am Donnerstagmorgen verlegt.

Von einem Fume Event wird in der Luftfahrt gesprochen, wenn die Luft, die in die Kabine oder ins Cockpit strömt, durch eine Flüssigkeit verschmutzt bzw. kontaminiert wird. Dabei kann es sich sowohl um Motoröl, Hydraulikflüssigkeit, Vereisungsschutzflüssigkeit, oder um potentiell gefährliche Chemikalien handeln. Ein Fume Event, oder auch Rauchereignis im Deutschen, äußert sich entweder durch die Ausbreitung von Rauch oder Dunst oder durch einen sonderbaren bis ungewöhnlichen Geruch im Flugzeug. Ob das Ausströmen dieser kontaminierten Luft gefährlich ist, wird aktuell noch diskutiert.

Die Aufnahme von giftigen Stoffen während eines Fluges wird als Aerotoxisches Syndrom bezeichnet. Eine anerkannte Krankheit ist es in Deutschland noch nicht. Die EU-Kommission hatte 2017 eine Untersuchung zu den Fume Events und dem Aerotoxischen Syndrom in Auftrag gegeben, aber die Ergebnisse werden erst 2020 vorgelegt. Am stärksten sind nicht die Reisenden, sondern das Kabinenpersonal und mehr noch die Piloten vom Aerotoxischen Syndrom betroffen. Das Problem bei der Anerkennung und Klassifizierung des Phänomens liegt darin, dass kein einheitliches Krankheitsbild vorhanden ist. In Deutschland sind bisher ca. 100 Fälle mit anhaltenden Einschränkungen bis hin zur Berufsunfähigkeit bekannt. Bei den meisten Reisenden jedoch, bei denen ein Rauchereignis auftritt, sind die Beschwerden nur von kurzer Dauer.

Sollten Sie mit dem Level-Flug VK6000 oder VK6001 gereist sein, können Sie eine Entschädigung für die Flugverspätung von 15 Stunden fordern. Mit Compensations2Go können Sie sich Zeit und Mühe sparen, diese Forderung bei der Airline geltend zu machen. Testen Sie unseren Entschädigungsrechner!