Versicherung gegen Flugverspätung
Macht das wirklich Sinn was sich die Versicherungen da ausgedacht haben?
- 24. September 2019
- 4 Jahre, 11 Monate alt
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Inhaltsverzeichnis
Grundlage für das neues Geschäftsmodell: Zunahme der Flugverspätungen
Flugverspätungen sind zum normalen Betriebsablauf im Flugverkehr geworden. Die Ursachen dafür reichen von technischen Problemen über Unwetter bis hin zu Streiks von Bord- und Bodenpersonal und nicht bei jeder besteht ein Anspruch auf Entschädigung. Nervig ist es für die betroffenen Passagiere in jedem Fall. Bei einer Verspätung ab drei Stunden steht den Fluggästen - mit wenigen Ausnahmen - eine pauschale Flugentschädigung gemäß der EU Fluggastrechte-Verordnung zu. Die Höhe der Entschädigungssumme ist abhängig von der zurückzulegenden Flugstrecke und kann bis zu 600 Euro betragen.
Die Versicherungsbranche kommt nun mit weiteren Angeboten daher. Vergangenes Jahr hat die Axa die Häufung der Flugverspätungen als neue Geschäftsidee für sich entdeckt. Nach und nach ziehen andere Versicherer hinterher.
Unterschiede zu Fluggastrechte-Portalen
Verschiedenste Auswertungen prognostizieren eine Zunahme der Flugverspätungen bis 2040 von 700 Prozent. Bereits seit 2018 gibt es vereinzelt Möglichkeiten, sich im Voraus gegen eine Flugverspätung abzusichern. Man zahlt also, wie bei herkömmlichen Versicherungen, jährlich eine bestimmte Versicherungssumme. Im Entschädigungsfall muss dann - im Gegensatz zu den Portalen - keine zusätzliche Provision an den Anbieter abgetreten werden. Außerdem greift die Versicherung mancher Anbieter bereits ab einer Verspätung von zwei Stunden und sogar unabhängig der Verspätungsursache. Das klingt auf den ersten Blick natürlich ziemlich gut, aber es gibt auch einen Haken? Aus unserer Sicht sogar einige. Weiter unten finden Sie eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile.
Wie genau funktioniert die Versicherung?
Die bisher noch überschaubaren, unterschiedlichen Anbieter der Versicherung gegen Flugverspätungen nutzen die so genannte Blockchain-Technologie, bei dem Flugverkehrsdaten ausgelesen werden. Bei einer Verspätung ab zwei Stunden löst das System in einem automatisierten Verfahren die Abwicklung des Entschädigungsprozesses aus. Die Fluggäste müssen sich also nicht im Nachhinein selbst um ihren Entschädigungsanspruch kümmern. Bisher ist das Angebot noch sehr begrenzt und die Preisbildung ist noch nicht ganz eindeutig. Zudem sollen risikoreiche Flüge von der Versicherung ausgenommen sein. Ob sich diese Art von Versicherung durchsetzen wird, bleibt also abzuwarten. Vielleicht wollen Sie uns Ihre Meinung dazu in die Kommentare schreiben?
Zusammenfassung: Pro und Contra auf einen Blick
Pro | Contra |
---|---|
Entschädigung bereits ab zwei Stunden Verspätung | Preisbildung nicht eindeutig |
Entschädigungszahlung auch bei ungeklärten Umständen | Regelmäßig verspätete Flüge gelten als „nicht versicherbar“ |
Keine Provision an Anbieter | Zahlung, auch wenn man die Versicherung nicht in Anspruch nimmt |
Automatische Abwicklung durch Blockchain-Technologie | Begrenzung der Nutzung der Rechte auf zweimal jährlich |
Wir sind noch etwas kritisch gegenüber dieser Art von Versicherung und sind gespannt, wie sich der Markt zukünftig weiterentwickeln wird.
Fall Sie noch nicht im Besitz einer solchen Versicherung sind, ihr letzter Flug aber verspätet war, können Sie Ihren Entschädigungsanspruch hier direkt überprüfen: