Versucht Condor Horror-Flug zu vertuschen?

Katastrophenflug DE217 von Ägypten nach Deutschland

Die Serie von Katastrophen-Flügen bei Condor reist nicht ab. by Waldemar Zielinsky // pixabay
Inhaltsverzeichnis
    Erst war der Condor-Flug DE217 verspätet, dann bekam er in der Luft technische Probleme. Die Crew reagierte darauf äußerst fragwürdig. Die Passagiere litten zwei Stunden Todesangst ohne zu wissen, was eigentlich los ist.

    Erst Verspätung, dann technischer Defekt

    Auf dem Flug DE217 der Fluggesellschaft Condor von Hurghada nach Stuttgart am 15. August 2019 mussten die Passagiere einiges ertragen. Zunächst hatte die Maschine des Ferienfliegers lediglich eine Flugverspätung bei der Ankunft am Flughafen in Hurghada. Das ist soweit nichts Ungewöhnliches. Nachdem aber das Flugzeug gestartet war und sich im letzten Drittel der Strecke, ungefähr über der kroatischen Hauptstadt Zagreb befand, machte eines der Triebwerke offensichtlich Probleme. Die Fluggäste bemerkten knatternde Geräusche, die sich wie Schüsse anhörten, und ein Passagier, der auf Höhe der linken Tragfläche saß, rief „Feuer“.

    Fehlverhalten der Flugbegleiter oder tatsächliche Gefahr eines Absturzes?

    Daraufhin kam laut Augenzeugen eine Stewardess herbeigeeilt, die beim Anblick der Tragfläche offenbar erschreckte und in Tränen ausbrach. Das wiederum löste Panik unter den Fluggästen aus. Nach dem ersten Schreck folgte eine lange Phase der Unsicherheit und Ungewissheit. Denn weder das Kabinenpersonal noch die Piloten klärten die Fluggäste über die Umstände auf. Niemand wusste, ob Anlass zur Sorge bestand oder was als Nächstes passieren würde. Schließlich erklärte ein Flugbegleiter, dass die Piloten gerade eine Checkliste abarbeiten würden, um den Fehler zu finden. Die schon erwähnte Stewardess habe währenddessen in einer Ecke begonnen zu rauchen, obwohl das strengstens verboten ist. Gerade diese Woche wurde eine Russin in Frankfurt verhaftet, weil sie entgegen der Vorschriften auf der Flugzeug-Toilette geraucht habe. Was hatte das also zu bedeuten? Auch der Umstand, dass die Flugbegleiter unerwartet kostenfrei Alkohol an Bord ausschenkten, verunsicherte viele Passagiere bzw. bestätigte auch die Befürchtung anderer Passagiere, dass die Maschine abstürzen würde.

    Keine Notlandung, Keine Information, keine Betreuung

    Nach einiger Zeit schien das besagte Triebwerke nur noch zum Teil zu arbeiten, denn das Flugzeug geriet immer mehr in Schräglage. Die Piloten konnten weiterhin den Fehler nicht finden. Eine Notlandung hielten sie aber nicht für nötig. Stattdessen entschieden sie, bis Stuttgart in der Schräglage weiterzufliegen. Auch dazu erfolgte keine Aufklärung der Fluggäste. Zwei Stunden habe der Flug in Schräglage mit nur einem funktionierenden Triebwerk dann noch gedauert. Zwar konnten alle Passagiere unversehrt landen, aber viele von ihnen waren durch Erlebnisse traumarisiert und werden wohl so schnell kein Flugzeug mehr besteigen.

    Vertuschung oder einfach nur schlechter Kundenservice?

    Auf spätere Anfragen der Fluggäste zu dem Flug und den Problemen reagierte Condor nicht. Das ist typisch für Fluggesellschaften – bei Problemen hüllen sie sich gern in Schweigen oder ignorieren die ehemaligen Fluggäste. Was in diesem Fall jedoch seltsam ist: Dem Flughafen Stuttgart liegen keine Informationen zu technischen Schwierigkeiten des Fluges DE217 am 15. August 2019 vor. Lediglich eine Ausnahmegenehmigung vom Nachtflugverbot wurde für den verspäteten Flug erteilt. Auch die Deutsche Flugsicherung wurde nicht benachrichtigt. Es gibt zwar keine Pflicht zur Meldung von technischen Defekten, jedoch ist ein Verschweigen solcher Vorfälle höchst ungewöhnlich und selten. Diese Unkenntnis seitens der Luftfahrtunternehmen ist auch für die verspätete Berichterstattung verantwortlich.

    Warum hat Condor einen offensichtlichen technischen Defekt verschwiegen? Und was ist aus der Maschine geworden?

    Was sagt Condor zu dem Vorfall?

    Eine Sprecherin von Condor stellte auf Anfrage einer Lokal-Zeitung lediglich Folgendes klar: „Auf dem Flug DE217 von Hurghada nach Stuttgart am 15. August stellte die Crew eine leichte Vibration an einem der beiden Triebwerke fest. Gemäß der geltenden Verfahren wurde rein vorsorglich die Leistung des Triebwerks reduziert, es wurde jedoch nicht abgeschaltet. Der Flug konnte dann ganz normal fortgesetzt werden und das Flugzeug des Typs Airbus A320 landete sicher in Stuttgart. Sicherheit hat in der Luftfahrt zu jedem Zeitpunkt höchste Priorität und unsere Crews sind auf diese Verfahren geschult. Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Gäste oder die Crewmitglieder an Bord. Es tut uns außerordentlich leid, dass die betreffende Leserin sich an Bord unwohl gefühlt hat. Wenn Gäste Rückfragen zum Flug haben oder besondere Unterstützung benötigen, steht die Crew an Bord gerne jederzeit zur Verfügung.“

    Dieser katastrophale Flug ist leider eine neue Spitze in einer Serie von schlechter Organisation, Kommunikation und Kundenservice bei Condor. Wir fragen uns: Was ist bei dem früher mal beliebten Ferienflieger los?

    Wenn Sie Passagier auf dem Condor-Flug DE217 am 15. August 2019 waren, schreiben Sie uns und teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit.

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