Jamaika für alle

Jamaika: Das ist Seele-Baumeln-lassen pur, gute Laune, Strand, Musik, Lebensgefühl. So etwa 180 Grad anders als der bundesdeutsche Karriereweg. Und darum ist Jamaika so heilsam und erholsam. Weil es so entspannt anders ist als bei uns. Aber: Jamaika hatte bis vor kurzem ein Problem. Und das hieß auch dort Corona. Vielleicht kommt es auf der Insel der guten Laune besonders schlecht an, wenn die karibische Sonne auf ein hygienemaskiertes Gesicht fällt. Wenn das Hotel zur Quarantänestation wird. Und wenn unappetitliche Testprozeduren als Eintrittskarte gelten. Nein, das hat keinem Spaß gemacht, und so mancher Urlaubs-Jamaikaner blieb weg. Darum ist der 15. April 2022 auf der Insel ein Feiertag gewesen. Denn an diesem Tag sind sämtliche Corona-Auflagen verschwunden. Wirklich: sämtliche.

Edmund Bartlett ist einer der Menschen, die den 15.4.22 am meisten gefeiert haben. Kein Wunder, denn Herr Bartlett bekleidet auf Jamaika das Amt des Tourismusministers. Als solcher hat er dafür gerade zu stehen, wenn es nicht gut läuft. Und natürlich lief es nicht gut. Nächtliche Ausgangssperre. Hochrisikogebiet-Status. Quarantäne- und Nachweispflichten. Maskentragen. Das ganze Corona-Programm eben. Aber dann die schrittweisen Lockerungen, die Öffnung der Tür zur Normalität, jeden Monat ein Stück weiter. Seit dem 15.4.22 ist der letzte Wächter am Eingang verschwunden. Edmund Bartlett hat gute Aussichten, seinen Job zu behalten.

Natürlich liegt es nicht nur am Tourismusminister. Ein Deutscher, der Ende April 2022 nach Jamaika herüberschaut, bekommt gleich doppelt Sehnsucht. Während in der Bundesrepublik die Inzidenz bei stolzen 720 rangiert, feiern die Jamaikaner den Wert 7,4. Da kann man schon mal locker bleiben. Und das bei einer Booster-Impfquote von 1,2 Prozent. Vielleicht liegt es am guten Wetter. Diese Informationen machen jedenfalls verständlich, dass die Jamaikaner kein Problem damit haben, Ungeimpfte frei einreisen zu lassen.

Jetzt noch mal ein Blick auf die neue karibische Freiheit. Bis zum 14.4.2022 brauchte es für die Einreise in den Inselstaat einen negativen PCR- oder Antigen-Schnelltest. Dieser durfte nicht älter als 72 Stunden sein. Das übliche Prozedere. Vor dem 1.3.2022 holten Urlauber sich eine Einreiseerlaubnis und gingen, falls ungeimpft, in Quarantäne. Auf öffentlichen Plätzen und in Innenräumen galt die Maskenpflicht. Und nachts hatte man im Hotel zu bleiben. Aber diese Eintrübungen karibischer Urlaubsfreude gehören, wie gesagt, der Vergangenheit an. Ab dem 15.4.2022 gilt:

• keine Testpflicht
• keine Quarantänepflicht
• freie Einreise für Geimpfte und Ungeimpfte
• keine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen

Willkommen in der neuen Freiheit. Auf Jamaika sind alle Weichen auf relaxte Erholung gestellt. Aber ein bisschen ruckelt es doch noch. Die Einreise- und Zollkarte C5 ist weiterhin gültig. Die hat jedoch nichts mit Corona zu tun. Am einfachsten lässt sie sich online vor der Reise ausfüllen. Wer das nicht schafft, macht seine Angaben während des Fluges. Und jetzt noch ein kleines Hindernis für Nicht-Geimpfte. Im Flugzeug gelten andere Regeln als auf Jamaika. Ungeimpfte/Nicht-Genesene zeigen beim Rückflug-Check-in ein negatives Testergebnis vor. Das kann ein PCR- oder Antigen-Schnelltest sein (nicht älter als 48 Stunden). Fluggäste nach Deutschland werden ohne Test nicht befördert!

Auf Jamaika stehen die Liegen am Strand bereit. Und es sieht ganz danach aus, als würden sie wieder gefüllt. Genießen wir es!