Neue Reiseregeln in der EU: Findet Europa beim Reisen wieder zusammen?

Die EU-Kommission hat die Reiseregeln vereinheitlicht. Reisen soll jetzt EU-weit ohne zusätzliche Auflagen wieder möglich sein

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    Die EU-Kommission hat die Reiseregeln vereinheitlicht. Reisen soll jetzt EU-weit ohne zusätzliche Auflagen wieder möglich sein

    Schluss mit Flickenteppich: Die Corona-Reiseregeln der EU werden verständlicher.

    Hochrisikogebiete, Virusvariantengebiete und ein Potpourri unterschiedlicher Test-, Booster-, Genesenenvorschriften. Wie war das gleich mit der Quarantäne? - So mancher EU-Bürger verzichtete in den letzten Monaten auf seine Reise, weil er keine Lust hatte, vorher stundenlang die Verlautbarungen des Auswärtigen Amtes oder anderer offizieller Stellen zu studieren. Das soll jetzt anders werden. Die EU-Kommission hat sich auf den Hosenboden gesetzt und die Reiseregeln vereinheitlicht.

    Omikron macht gleich

    Plötzlich war Omikron da. Und mit Omikron neue Mauern zu jenen Staaten, die es besonders schlimm erwischt hatte. Aber inzwischen hat es alle erwischt. Darum hat die EU-Kommission Recht damit, wenn sie Sonderregelungen aufheben will. Reisen soll jetzt EU-weit ohne zusätzliche Auflagen wieder möglich sein. Natürlich mit den entsprechenden gültigen Nachweisen. Wie ist das genau gemeint?

    Geimpfte

    Fangen wir mit den Geimpften an. Hier macht die EU-Kommission Schluss mit den Diskussionen um den richtigen Booster-Termin. Das Digitale Covid-Zertifikat gilt in allen Mitgliedsländern 270 Tage. Punkt.

    Achtung: Booster-Impfungen sind Pflicht! Nicht geboosterte Grundimmunisierte gelten als ungeimpft.

    Die EU-Kommission empfiehlt eine Auffrischung nach sechs Monaten und gewährt noch drei Monate Kulanzzeit. Zugelassen sind alle EU-anerkannten Impfstoffe:

    • BioNTech
    • Moderna
    • AstraZeneca
    • Johnson & Johnson
    • Novavax


    Zusätzliche Testungen (wie zum Beispiel in Griechenland) entfallen in Zukunft.

    Genesene

    Auch über die Genesenenzertifikate ist in letzter Zeit viel diskutiert worden. Nach einer Empfehlung des Robert-Koch-Instituts hat Deutschland deren Gültigkeit auf 90 Tage begrenzt. Das hatte bereits im Bundestag einen Entrüstungssturm ausgelöst. Jetzt hat die EU-Kommission auch zu diesem Thema klare Worte gesprochen: 180 Tage sollen die Genesenen-Zertifikate gültig sein. Nochmal Punkt.

    Ungeimpfte

    Bleibt noch der Personenkreis der Ungeimpften. Auch für Menschen ohne Impfschutz soll es nach dem Willen der EU-Kommission wieder einfacher werden, zu verreisen. Nur eins müssen sie im Gepäck mitführen: Einen maximal 72 Stunden alten PCR-Test; oder einen Schnelltest, der nicht mehr als 24 Stunden alt ist. Einheitliche Änderungen wünscht sich die EU-Kommission auch für die Risikobewertung der einzelnen Mitgliedsstaaten. Eine Ampelkarte stellt dann das Risiko nach drei Indikatoren dar:

    • Anzahl der Neuinfektionen
    • Anzahl der durchgeführten Tests pro Land oder Gebiet
    • Impfquote


    Ungeimpfte Reiserückkehrer aus Ländern, die auf der neuen Ampel ein Rot bekommen, müssen zehn Tage in Quarantäne. Nach fünf Quarantäne-Tagen können sie sich freitesten. Ausnahmen von der Test- und Quarantäne-Pflicht bestehen für Kinder unter 12, Grenzpendler und Beschäftigte der Logistikbranche.

    Gemeinsamkeit oder neue Irrwege?

    Das klingt doch alles ganz gut! Vereinheitlichte Fristen fürs Boostern und für den Genesenen-Status und eine Menge Freizügigkeit für Menschen mit vollständigem Impfschutz. Können Reisebranche und Reisende nun aufatmen? - Können sie nicht. Denn alles, was bis hierher referiert worden ist, gilt als rechtlich nicht bindend. Ein Sprecher der EU-Kommission hat seine Hoffnung ausgedrückt, die EU-Mitgliedsstaaten mögen die Kommissions-Empfehlungen umsetzen. Ob sie das wirklich zu 100 Prozent tun oder ob es einen neuen Flickenteppich gibt, werden die nächsten Wochen zeigen. "I cross my fingers", wie der Engländer sagt.

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