Wegen Covid-19: Alle Flüge zwischen Deutschland und Marokko gestrichen

Ab 21. Oktober 2021 hat Marokko alle Flüge von und nach Deutschland ausgesetzt.

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    Ab 21. Oktober 2021 hat Marokko alle Flüge von und nach Deutschland ausgesetzt.

    Erst vor wenigen Tagen hatte das Robert-Koch-Institut die Einstufung Marokkos als Covid-19-Hochrisikoland und die entsprechende Reisewarnung aufgehoben. Reisen nach Marokko - unter anderem ein beliebtes Urlaubsland der Deutschen - erschienen damit wieder ohne größere Einschränkungen möglich. Ab 21. Oktober 2021 hat Marokko jedoch alle Flüge von und nach Deutschland ausgesetzt. Nach Angaben der marokkanischen Regierung gilt der Flugstopp auf unbegrenzte Zeit. Auch Großbritannien und die Niederlande sind davon betroffen. Bereits Anfang Oktober hatte Marokko ein Verbot für Direktflüge von und nach Russland ausgesprochen.

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    Begründung für das Flugverbot - steigende Corona-Zahlen in Deutschland und Europa

    Marokko begründet das Direktflug-Verbot mit steigenden Corona-Zahlen in den davon betroffenen Ländern. Flugverbindungen in andere europäische Länder sind bisher möglich, könnten zeitnah allerdings ebenfalls ausgesetzt werden. Den Ausschlag dafür gibt die Bewertung der europäischen Covid-19-Situation durch die marokkanischen Behörden. Das Auswärtige Amt bittet deutsche Touristen in Marokko deshalb darum, sich möglichst zeitnah um die Rückreise zu bemühen.

    Die Flugverbindungen zwischen Marokko und Deutschland werden nicht zum ersten Mal gestrichen. Die bisher letzte Anordnung dieser Art wurde durch Marokko am 23. Februar 2021 zusammen mit einer Einreisesperre für Reisende aus Deutschland in Kraft gesetzt. Am 15. Juni 2021 wurde diese Anordnung wieder aufgehoben, die Einreise in das nordafrikanische Land per Flugzeug oder Fähre war aber weiterhin nur mit Sonderverbindungen möglich.

    Rückführungsflüge aus Marokko mit Easyjet und Tui - noch bis 30. Oktober

    Reisenden aus Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden, die derzeit in Marokko sind, stellen die Fluggesellschaften Easyjet und Tui noch bis zum 30. Oktober 2021 Rückführungsflüge in ihre Heimatländer zur Verfügung. Die marokkanische Regierung hat diese Flüge kurz nach dem abrupten Flugverbot genehmigt. Informationen über diese Flüge erhalten Reisende bei ihrem Reiseveranstalter, ihrer Fluggesellschaft oder direkt bei den beiden Airlines. Alternativrouten über Drittländer wie Spanien, Frankreich oder Italien sind bisher noch problemlos möglich.

    Auswärtiges Amt rät derzeit grundsätzlich von Reisen nach Marokko ab

    Das Auswärtige Amt hat über die Rückführungsflüge am 24. Oktober 2021 informiert. Allerdings rät das Amt derzeit nicht nur wegen Covid-19 und zu erwartender weiterer Reisebeschränkungen von Reisen nach Marokko ab. Unter anderem ist eine konsularische Vertretung deutscher Staatsbürger durch die deutsche Botschaft in Marokko bis auf weiteres fast unmöglich.

    Anfang März 2021 hat die marokkanische Regierung die Zusammenarbeit mit deutschen Institutionen ausgesetzt - unter anderem deshalb, weil Deutschland die Ansprüche des nordafrikanischen Landes auf die Westsahara nicht unterstützt. Die Vereinten Nationen verlangen ein Referendum über den endgültigen völkerrechtlichen Status des seit 1975 größtenteils von Marokko annektierten Gebietes. Die Unabhängigkeit der Westsahara lehnt Marokko ab.

    Die Corona-Situation in Marokko

    Marokko selbst hat die Covid-19-Pandemie derzeit gut im Griff. Nach einem Höhepunkt im letzten Sommer mit bis zu 12.000 neuen Corona-Fällen täglich meldeten die dortigen Behörden zuletzt weniger als 500 Neuerkrankungen pro Tag. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 5,9 (Deutschland 110, Status 25. Oktober). Dazu beigetragen haben allerdings auch starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens sowie die strikte Maskenpflicht, deren Einhaltung von den lokalen Sicherheitskräften auch kontrolliert wird. Reisen innerhalb des Landes sind ohne Ausnahmegenehmigung oder Impfnachweis nicht gestattet. Bis zunächst zum 30. Oktober 2021 gelten der Ausnahmezustand sowie eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 23 Uhr und 5 Uhr morgens.

    Öffentliche Einrichtungen sowie Hotellerie und Gastronomie dürfen nur bis zu 50 Prozent ausgelastet sein oder sind geschlossen. Auch lokale und nationale Verkehrsverbindungen sind eingeschränkt. Der ADAC gibt an, dass auch Taxis nur in sehr begrenztem Umfang verfügbar sind. Für die urbanen Großräume Marrakech, Casablanca und Agadir gelten Zugangsbeschränkungen für nicht geimpfte Personen.

    Neue marokkanische Vorgaben zur Impfpflicht

    Ebenfalls ab 21. Oktober 2021 sind laut Informationen des Auswärtigen Amtes weitreichende Verpflichtungen zur Mitführung eines gültigen Impfzertifikates in Kraft getreten. Als vollständig geimpft betrachten die Behörde demnach nur Personen, deren Grundimmunisierung gegen Covid-19 nicht länger als sechs Monate zurückliegt oder die eine Auffrischungsimpfung - bei den Zweifachimpfungen also eine 3. Dosis - erhalten haben. Die aktuelle Impfquote (vollständige Grundimmunisierung) in Marokko liegt aktuell bei 57,2 Prozent.

    Aktuelle Einreiseregelungen für Marokko

    Reisende aus Deutschland, die trotz der aktuellen Situation über Drittländer nach Marokko reisen wollen, benötigen unabhängig von ihrem Impf- oder Genesungsstatus einen PCR-Test mit QR-Code, der zum Zeitpunkt der Einreise nicht älter als 48 Stunden ist - ausschlaggebend dafür ist der Zeitpunkt der Probenentnahme. Von der Testpflicht sind Kinder unter elf Jahren ausgenommen. Alle nicht vollständig geimpften Personen müssen sich für zehn Tage in Quarantäne begeben. Ob es im Hinblick auf die Forderung einer 3. Dosis Ausnahmeregelungen für internationale Reisende geben wird, ist bisher nicht bekannt.

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