No Deal Brexit: Was heißt das für Airlines?

Können Lufthansa & Co. das Brexit-Chaos verhindern?

Steht ein No Deal Brexit bevor? envato elements
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    Kurz vor Ende des Jahres sieht es ganz nach einem No Deal Brexit aus. Großbritannien und die EU finden aktuell kein Handelsabkommen und ein harter Brexit bedeutet auch für die Luftfahrtbranche gravierende Folgen.

    Steht ein harter Brexit bevor?

    Am 1. Februar trat Großbritannien aus der Europäischen Union. Bis Ende des Jahres 2020 blieben sie jedoch noch im EU-Binnenmarkt und der Zollunion. Diese Zeit sollte als Übergangsphase genutzt werden, um ein Handelsabkommen auszuhandeln. Doch bislang sieht es nicht nach einer Einigung aus.

    Airlines befürchten Geldbußen

    Ein harter Brexit bringt drastische Auswirkungen auf die Wirtschaft mit sich. Ein dringliches Problem ist die Einhaltung der DSGVO – der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung. Davon ist unter anderen die Luftfahrtbranche stark betroffen. Denn Airlines sammeln die persönlichen Daten der Passagiere, die zwischen der EU und Großbritannien reisen. Diese werden in der Regel an britische Behörden weitergeleitet, um Terrorismus und Kriminalität zu unterbinden.

    Doch mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU unterliegt der Datenaustausch nicht mehr der DSGVO. Airlines könnten also Geldbußen zahlen müssen, wenn sie Daten weiterleiten. Die Europäische Kommission kann Geldbußen in Höhe von 20 Millionen Euro erlassen. Von diesem Problem sind die meisten britischen und europäischen Airlines betroffen. Dazu zählen beispielsweise Lufthansa und KLM.

    Fluggesellschaften weiten Kapazitäten aus

    Sollte am 1. Januar der sogenannte No Deal Brexit erfolgen, müssen Airlines ihre Kapazitäten prüfen und gegebenenfalls ausweiten. Die Lufthansa hat laut der Welt am Sonntag bereits sichergestellt, dass ihr Luftfrachtangebot auf den Strecken von und nach Großbritannien vergrößert wird. Sie werde größere und zusätzliche Flugzeuge einsetzen. Bei den Lieferketten wird mit Unterbrechungen gerechnet, sodass die Industrie vermehrt auf Luftfracht setzen wird. Alternative Lieferketten nach Irland werden ebenfalls aktuell geprüft.