Coronavirus: Fluggesellschaften unter Druck?

Airlines erholen sich erfahrungsgemäß schnell

Auch an der Börse macht sich der Coronavirus bemerkbar. pixabay
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    Zahlreiche Flugausfälle und massive Kursrückgänge an der Börse: Der Coronavirus hält die Luftfahrtbranche in Atem. Doch Erfahrung aus früheren Pandemien zeigt, dass die Auswirkungen nicht langfristig sind und die Airlines sich schnell wieder erholen.

    Fluggesellschaften leiten Vorsichtsmaßnahmen ein

    Zahlreiche Fluggesellschaften haben mittlerweile den Flugverkehr nach China komplett eingestellt oder reduziert. Dazu gehören bekannte Airlines wie die Lufthansa, British Airways, Air France-KLM und American Airlines. Experten schätzen, dass sich die Anzahl der Passagiere zwischen Europa und China in den nächsten Tagen halbieren wird. Airlines wie Emirates oder chinesische Staatslinien, die noch Flüge nach China anbieten, mussten ihre Preise senken und auch der Bordservice wird aus Sicherheitsgründen massiv reduziert. Das hat zu einem Aufruhr an der Börse geführt. Drei der größten chinesischen Fluggesellschaften verzeichneten einen Kursverlust von rund einem Viertel. Auch die Kurse anderer großer Airlines gingen deutlich zurück.

    Spürbare Folgen des Coronavirus

    Der Ausbruch des Coronavirus hat sich bei Fluggesellschaften also schon mehr als bemerkbar gemacht. Allerdings gehen Experten wie der Ex-Lufthansa Manager und Analyst Daniel Röska davon aus, dass die Gewinne der Flugbranche nur kurzfristig unter dem Coronavirus leiden werden. Eine signifikante Auswirkung wird die Pandemie auf die Zahlen des ersten Halbjahrs haben, da weniger Flüge starten, die Ausgaben für Flugzeuge und Personal jedoch weiterlaufen. Auch die politische Situation in den USA und der damit verbundene Handelskonflikt hat bereits eine negative Auswirkung auf Langstreckenflüge.

    Branche ist optimistisch

    Nichtsdestotrotz zeigt sich die Branche optimistisch. Chef des Luftverkehrsverbands IATA, Alexandre de Juniac, versicherte laut der WirtschaftsWoche: „Bisher hat sich die Branche in solchen Pandemien sehr widerstandsfähig gezeigt und spätestens sechs Monate nach Beginn der Krise war wieder das alte Wachstumsniveau erreicht.“ Im Gegensatz zu früheren Pandemien, sind besonders europäische Fluglinien gut vorbereitet. Auch Gesundheitsbehörden haben schnell auf die Krise reagiert. Der Flugverkehr nach China macht für Fluggesellschaften wie die Lufthansa oder Air France auch längst nicht mehr so viel des Umsatzes aus, wie es zu Zeiten des Sars-Ausbruchs 2003 der Fall war. Der Ölpreis ist ebenfalls ein wichtiger Punkt: Dieser sank in den vergangenen Wochen signifikant. Das wirkt sich für Airlines positiv aus. Das aktuelle Ausmaß des Coronavirus ist für den Umsatz der Fluggesellschaften also noch keine besonders große Gefahr.