Nach UFO-Streiks: Lufthansa stellt 1.300 neue Flugbegleiter ein

Will Lufthansa die alten Flugbegleiter loswerden?

1.300 neue Flugbegleiter will Lufthansa 2020 einstellen. pixabay
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    Nach den UFO-Streiks bei Lufthansa um den Jahreswechsel, schreibt die Fluggesellschaft nun 1.300 Flugbegleiterstellen aus. Wie hängt das zusammen?

    Lufthansa: 4.500 neue Stellen in 3 Ländern

    Der Lufthansa-Konzern, der insgesamt über 138.000 Menschen beschäftigt, hat zum Jahresbeginn von 2020 eine neue Einstellungswelle verkündet. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen bei der Lufthansa-Kernmarke und den Tochtergesellschaften insgesamt 4.500 neue Stellen geschaffen werden. Das Hauptaugenmerk liegt mit 2.500 Mitarbeitern auf den IT- und Administrationsabteilungen, aber auch 1.300 Flugbegleiter sollen 2020 ausgebildet und eingesetzt werden. Letztere sollen hauptsächlich am Drehkreuz des Luftfahrtunternehmens in München eingesetzt werden. Aber auch die Tochtergesellschaft Swiss soll am Drehkreuz Zürich personell verstärkt werden. Zwar benötigt der Lufthansa-Konzern für seinen Ausbau generell neues Personal, doch sehr wahrscheinlich sind auch die Flugverspätungen und Flugausfälle des vergangenen Jahres ein Beweggrund für die Neueinstellungen. Zwar war vor allem die Sommersaison nicht ganz so chaotisch wie im Jahr 2018, doch chaotisch war es trotzdem. Denn viele Flüge mussten auch 2019 mit Verspätung durchgeführt werden oder fielen ganz aus. Mehrheitlich waren davon allerdings die Tochtergesellschaften wie der Billigflieger Eurowings von den Flugannullierungen betroffen, nicht immer die Lufthansa-Kernmarke.

    Hängen die Neueinstellungen mit den UFO-Streiks zusammen?

    Auch wenn die Streiks der Flugbegleiter der Lufthansa weiterhin ein Dorn im Auge ist und sehr wahrscheinlich bald wieder neue Streiks anstehen, ist es eher unwahrscheinlich, dass die Lufthansa die alten Flugbegleiter austauschen will, um die Gewerkschaft mit ihren Forderungen zu untergraben. Dafür sprechen zwei Fakten: Erstens hat die Lufthansa letztes Jahr zur gleichen Zeit eine ähnlich große Einstellungswelle losgetreten und zweitens gilt für die Billigflugtochter Eurowings Einstellungsstopp. Dabei betrafen viele der Forderungen der Flugbegleiter sowie deren Streiks gerade die Marken Eurowings und Germanwings, da die Flüge der Germanwings aktuell von Eurowings-Personal durchgeführt werden. Folglich ist es kein Versuch der Lufthansa, die Mitarbeiter auszutauschen. Viel mehr ergibt sich die Einstellungsmasse durch das Unternehmenswachstum und die Einsicht, dass auch 2020 noch mehr Reservepersonal zur Verfügung stehen muss, um die Abläufe reibungsloser zu gestalten.