Flughafen Frankfurt will Wartezeit für Passagiere verkürzen

Wartezeiten wie im Sommer 2018 sollen vermieden werden

Die Betreiber des Frankfurter Flughafens rüsten sich für die Reise-Saison im Sommer 2019. pixabay
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    Fraport, die Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, baut ihre Anlagen für die Sicherheitskontrollen aus. Dadurch soll die Wartezeit durch schnellere Abfertigung verkürzt werden. Die Bundespolizei sieht Umrüstung skeptisch.

    Mehr Kontrollspuren = Schnellere Abfertigung

    Stefan Schulte, der Geschäftsführer der Betreiber des Flughafens Frankfurt Fraport kündigte auf der letzten Hauptversammlung des Konzerns am vergangenen Dienstag an, mehr Kontrollspuren für die Sicherheitskontrollen einzurichten. Bisher lag die Abfertigungsquote zwischen 320 und 400 Passagieren in der Stunde. Durch die Einrichtung zweier weiterer Spuren im Terminal 1 könnten im Schnitt 500 Fluggäste pro Stunde kontrolliert werden. Das entspreche einem Anstieg um 50 Prozent in der Spitze, gab Schulte an. Die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen gelten als Nadelöhr des Flugreiseverkehrs. Lange Warteschlangen und -zeiten haben in der Vergangenheit für reichlich Frust bei den Fluggästen gesorgt.

    Fraport testet neue Anlagen

    Neben einem Ausbau der Kontrollspuren will die Fraport auch komplett neue Anlagen einsetzen. Die Bundespolizei hatte in Zusammenarbeit mit privaten Sicherheitsdienstleistern, die die Sicherheitskontrollen für die Bundespolizei an den Flughäfen übernehmen, neue Geräte in einem Anbau des Terminals eins getestet. Diese Anlagen sollen neben der Erweiterung die alten Einrichtungen Stück für Stück ersetzen. Im neuen Terminal drei, das 2021 eröffnet wird, sollen die neuen Geräte der Bundespolizei die Standardausstattung bei den Sicherheitskontrollen sein. Geschäftsführer Schulte ist sich sicher, damit gut für den zu erwartenden Ansturm im Reiseverkehr im Sommer 2019 gerüstet zu sein.

    Bundespolizei bezüglich Durchsatzsteigerung skeptisch

    Der Chef der Bundespolizei, Dieter Romann, hatte Bedenken zur Durchführung des Anlagenumbaus angemeldet. Er hatte kritisiert, dass die Flughäfen aufgrund ihrer Profitorientierung den Restaurants und Geschäften am Flughafen Platz zuteilen würden, den eigentlich die neuen Kontrollanlagen bräuchten. Die neuen Einrichtungen zum Scannen von Passagieren und Gepäckstücken sind durchaus länger als die Vorherigen. Daher können sie nicht einfach die alten Anlagen an Ort und Stelle ersetzen, sondern die Kontrollzone müsse ausgeweitet werden. Das würden die Flughafen-Betreiber vielerorts aber dezent ignorieren. Eine Entlastung des Reisestroms im Sommer 2019 wäre somit fraglich.

    Fraport plant für 2019 und 2020 weiteres Wachstum

    Der Flughafen-Betreiber Fraport will demgegenüber weiter wachsen, jedoch nicht in Deutschland, sondern international. Das Unternehmen ist an mehreren anderen Flughäfen rund um den Globus beteiligt und managt unter anderem den Flughafenbetrieb in den brasilianischen Städten Fortaleza und Porto Alegre. So mischt Fraport auch an den Flughäfen auf den griechischen Inseln, in Antalya, in Lima (Peru), St. Petersburg und dem chinesischen Xi’an mit. So kam die Fraport für die ersten vier Monate in diesem Jahr auf insgesamt 42,3 Mio. beförderte Passagier – 20,8 Mio. Passagiere in Frankfurt und 21,5 Reisende international.