Ryanair Pilotenstreit – Jetzt drohen Basis-Schließungen

Folgen des abgelehnten Tarifvertrags

Aufgrund der Coronakrise muss Ryanair Kosten einsparen. envato elements
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    Die letzten Monate waren für Ryanair nicht einfach – Coronakrise, Rückerstattungschaos und abgelehnte Tarifverträge. Jetzt kündigt die Airline Basis-Schließungen an.

    Heftiger Streit mit Pilotengewerkschaft

    Aufgrund der Corona-Pandemie musste Ryanair tausende Flüge annullieren. Folglich blieb ein Großteil der Flugzeuge am Boden und Pilotinnen und Piloten konnten ihrer Arbeit nicht nachgehen. Die hohe Anzahl an Rückerstattungsanträgen stürzte die Fluggesellschaft in finanzielle Schwierigkeiten.

    Um Kosten einzusparen, schlug die Airline für Pilotinnen und Piloten eine flexible Kurzarbeit vor. Sie sollten mit einem niedrigerem Tages- und Stundensatz lediglich für geflogene Flugstunden vergütet werden. Das lehnten deutsche Piloten der Ryanair-Tochter Malta Air entschieden ab. Nun droht Ryanair damit, 170 Pilotinnen und Piloten zu entlassen. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit möchte jedoch weiter verhandeln und eine gemeinsame Lösung finden.

    Deutsche Basis-Schließungen bei Ryanair

    Als Folge des mehrheitlich abgelehnten Tarifvertrags drohte Ryanair am Anfang dieser Woche mit der Schließung von deutschen Basen. Die Basis am Flughafen Frankfurt-Hahn werde zum 1. November geschlossen. Laut Malta-Air-Personalchef Shane Carty erhalten die Pilotinnen und Piloten dort noch diese Woche ihre Kündigung.

    In einem Schreiben von Malta Air heißt es außerdem, dass die Standorte Berlin-Tegel und Weeze voraussichtlich schließen werden. Auch an den Flughäfen Köln-Bonn und Berlin-Schönefeld habe man zu viel Personal und Massenentlassungen seien geplant. Vor Winterbeginn werden ebenfalls an den Flughäfen in Karlsruhe und Memmingen Stellen abgebaut.