Türkei-Boykotte an Flughäfen nehmen zu

Turkish Airways-Schalter im Namen von RiseUp4Rojava blockiert

Turkish Airlines musste sich in den letzten Wochen mehrere Demonstrationen an ihren Schaltern gefallen lassen. pixabay
Inhaltsverzeichnis
    Aktivist*innen in mehreren deutschen Städten blockieren den Zugang zu Turkish Airlines-Schaltern, um ein Zeichen gegen den türkischen Militäreinsatz in Nordsyrien zu setzen. Wie hängen beide Ereignisse zusammen?

    #BoycottTurkey-Blockaden auf mehreren Flughäfen

    Flughäfen sind nicht nur Schauplatz von Flugausfällen und Flugverspätungen, sondern auch immer wieder Austragungsort von Demonstrationen und Blockaden. Nachdem die deutschen Flughäfen dieses Jahr schon viele Klimaschutz-Demos hinnehmen mussten, sind sie aktuell Präsentationsfläche für die Demonstrationen gegen den türkischen Militäreinsatz in Nordsyrien. Begonnen hatten die landesweiten Blockaden mit einer spontanen Demonstration von drei dutzend Menschen auf dem Bremer Flughafen am 24. Oktober 2019. Die Demonstranten hatten für ein paar Stunden den Turkish Airlines-Schalter blockiert, bis die Polizei die Demonstration um 16 Uhr auflöste. Diesem Beispiel sind offensichtlich weitere Aktivist*innen in ganz Europa gefolgt. Dadurch ist eine Serie von Blockaden im Rahmen der internationale Kampagne namens #BoycottTurkey entstanden.

    Die jüngste Aktion fand am 1. November 2019 in Marseille statt. Die Teilnehmer der Demonstrationen hielten Transparente in die Höhe und übten sich in Sprechchören mit Aufrufen wie „Verteidigt Rojava“ oder „Lasst die Besatzung von Rojava durch Erdogan nicht zu“. Die Aktivisten*innen fordern ein Ende der jüngsten Kampfhandlungen der Türkei in dem nordsyrischen Gebiet Rojava. Die Blockaden an den Schaltern der Fluggesellschaft Turkish Airlines sollen dem Tourismus in der Türkei schaden, da dieser Wirtschaftszweig einer der Haupteinnahmequellen der Türkei ist. Turkish Airlines als halbstaatliche Airline ist angeblich eng mit Erdogans AKP-Regime verbunden. Das zeige sich auch daran, dass viele Besatzungsmitglieder der Kabinencrews bei Turkish Airline sich mit Militärgrüßen in den sozialen Netzwerken darstellten und somit den Krieg auf Rojava unterstützen würden.

    Bislang haben die Demonstranten auf den Flughäfen in Bremen, Leipzig/ Halle, Stuttgart, Berlin, Düsseldorf, Hannover, Nürnberg, Basel und Frankfurt/ Main Passagiere versucht davon abzuhalten, in die Türkei zu fliegen. Das ist aber nur ein Teil der internationalen #RiseUp4Rojava-Kampagne, die mit vielen Mitteln derzeit versucht, auf die Geschehnisse in Rojava aufmerksam zu machen.