Sommerferien werden für Berliner Flughäfen zum Belastungstest

Wird es diesen Sommer ähnlich hohe Flugausfälle und Verspätungen in Tegel und Schönefeld geben?

Passagiere, die diesen SOmmer über Berlin-Tegel oder Berlin-Schönefeld fliegen, sollten sich auf lange Wartezeiten und eventuell Flugverspätungen einstellen. Compensation2Go Magazin
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    Die beiden Flughäfen in Berlin erwarten in den nächsten sechs Wochen fünf Mio. Fluggäste. Damit wird die Ferienzeit und die damit verbundene große Reisewelle zur Zerreißprobe für Flughäfen und Fluglinien. Wird es wieder zu Flugverspätungen kommen?

    Ist die Flugbranche auf die Masse von Passagieren vorbereitet?

    Letzten Donnerstag haben in Berlin und Brandenburg die Sommerferien begonnen. Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland, Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz folgen nächste Woche. Die Hauptreise-Saison ist damit eingeläutet. Nun wird sich zeigen, wie sinnvoll die Maßnahmen sind, die auf den beiden Luftfahrtsgipfeltreffen beschlossen wurden. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hatte im Oktober 2018 und im März 2019 als Reaktion auf den chaotischen Reiseverkehr an den Flughäfen im Sommer 2018 alle wichtigen Akteure im deutschen Luftverkehr zu einem Krisengespräch nach Hamburg eingeladen. Nachdem der Oster- und Pfingstreiseverkehr relativ problemlos bewältigt wurde, steht jetzt die eigentliche Herausforderung für die Fluglinien in diesem Jahr bevor.

    Fluggäste sollten viel Zeit vor Abflug einplanen

    Auf dem Flughafen Berlin-Tegel (TXL) werden in der Ferienzeit ab vergangenem Wochenende fünf Mio. Passagiere erwartet. Allein am ersten Reisewochenende rechnet der Flughafen-Betreiber mit ca. 432.000 Fluggästen. Der Rekord-Reisetag wird den Schätzungen nach am 5. Juli 2019 sein: 120.000 Reisende sollen an diesem Tag den Flughafen passieren. Passagiere sollten viel Zeit für das Boarding und für die Sicherheitsschleusen einplanen – also mindestens zwei Stunden vor dem Abflug am Flughafen sein – und auch mit Flugverspätungen rechnen. Die Abläufe am Flughafen sind derzeit alle bis an ihr Limit optimiert, sodass keine Ausgleichsphasen eingeplant, falls Verzögerungen auftreten. So ist entgegen des Beschlusses auf dem Luftfahrtsgipfel, dass Fluggesellschaften genügend Puffer vor und nach Abflügen einplanen sollten, der Flugplan zumindest am Flughafen Tegel (TXL) wieder äußerst dicht.

    Hitze setzt Reisenden und Flughafen-Mitarbeitern zu

    Darüber hinaus erleben wir gerade wieder eine Hitzewelle zum Beginn der Sommersaison. Als vorletzte Woche die Klima-Anlange im Bereich der Sicherheitsschleusen von Terminal D ausfiel, stiegen die Temperaturen im Wartesaal auf über 35 Grad Celsius. Alle Reisenden mussten an anderen Stellen durch die Sicherheitskontrollen gelotst werden. Das dauerte länger, da alle vorhandenen Schleusen im normalen Reisestrom eingeplant sind und es keine Reserve bei den Sicherheitskontrollen gibt. Das macht sich vor allem auch in Terminal C bemerkbar, wo die Schlangen an den Sicherheitskontrollen oft am längsten sind. So mancher Reisender stand im Anschluss vor einem geschlossenen Gate und verpasste deswegen seinen Flug, da das Boarding bereits abgeschlossen war. Doch technische Pannen stellen nicht das einzige Risiko dar.

    Besonders bitter: Wer seinen Flug aufgrund von zu langsamer Abfertigung im Sicherheitsbereich verpasst, kann keine Entschädigung erwarten. Weder Flughafen-Betreiber oder die Fluggesellschaften noch die privaten Sicherheitsdienstleister der Bundespolizei wollen für einen Schaden aufkommen.

    Flugsicherung und Gepäckverladung sind die größten Risiko-Faktoren

    Neben den Sicherheitskontrollen als altbekanntem Nadelöhr im Reisestrom im Luftverkehr, bereiten auch der Mitarbeitermangel bei den Fluglotsen im Tower und die begrenzte Kapazität der Gepäckbänder in Berlin-Tegel (TXL) den Betreibern Sorgen. So arbeitet die Deutsche Flugsicherung durch den Mangel an ausgebildeten Fluglotsen an ihrer personellen Kapazitätsgrenze – fällt ein Mitarbeiter wegen Krankheit aus, gibt es sehr wahrscheinlich keine Vertretung für ihn. Weniger Fluglotsen bedeuten weniger mögliche Starts und Landungen in der Zeit. Das führt dann zu Flugverspätungen, die sich mit fortschreitender Zeit aufsummieren.

    Gepäckverladung in Berlin-Tegel erfolgt nicht automatisiert

    Ähnlich begrenzt sind auch die Kapazitäten der Gepäckbänder in Tegel: Sie bieten Platz für 30 Gepäckwagen. Die Mitarbeiter in dem Bereich schätzen jedoch aufgrund der Erfahrungen aus dem letzten Jahr, dass sie für die Spitzenzeiten eher 40 solcher Wagen benötigen werden. Zudem erfolgt die Gepäcksortierung nicht wie bei anderen internationalen Flughäfen automatisch durch ein System, sondern die Gepäckarbeiter sortieren Koffer und Taschen noch manuell. Das bedeutet einen sehr hohen Personalaufwand für die nächsten sechs bis zehn Wochen. Außerdem wird es bei mehreren Flügen mit dem gleichen Ziel im gleichen Zeitfenster kompliziert, weil die Mitarbeiter dann nicht nur nach Destination, sondern auch nach Flugnummer sortieren müssen. Das kostet wiederum mehr Zeit.

    Flughafen Berlin-Schönefeld: S-Bahn ausgefallen

    Auch Berlins kleiner Flughafen in Schönefeld (SXF) hat direkt zu Beginn der Feriensaison einige Probleme. Auf den Strecken der S9 und der S45 ist der Betrieb von der Bahn eingestellt worden und bei den Linien S46, S47, S8 und S85 ist der Verkehr unterbrochen. Auf einer Strecke von 3,3 km tauscht die Bahn die Gleise aus. Alle Reisende, die über Berlin-Schönefeld fliegen wollen, müssen auf den Schienenersatzverkehr mit Bussen umsteigen. Für die Wartungsarbeiten könnte man noch Verständnis haben, doch viele Reisende beschweren sich jetzt schon über die langen Wartezeiten bei den Busstationen und über mangelnde Information durch die Verkehrsbetriebe über den SEV. Darüber hinaus stehen die Busse oft gerade zur Rushhour im Stau.

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